Die hohe Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz treibt die Geschäfte von Meta, Google und Microsoft an. Die US-Techkonzerne verbuchen zweistellige Wachstumsraten – und wollen noch mehr in KI investieren.
Die gewaltigen Erwartungen an das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (KI) haben den US-Techkonzernen Alphabet, Microsoft und Meta im abgelaufenen Quartal erneut kräftigen Rückenwind gegeben. Gleichzeitig weiteten die Google-Mutter, der Softwarekonzern und der Facebook-Betreiber ihre Investitionen in diese Technologie aus. Allein Microsoft steckte im Berichtszeitraum fast 35 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur – etwa ein Sechstel mehr als von Analysten erwartet.
Ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht: Alphabet und Meta hoben gestern Abend nach US-Börsenschluss ihre Jahresprognosen für KI-Ausgaben auf 91 bis 93 beziehungsweise bis zu 72 Milliarden Dollar an. Meta-Finanzchefin Susan Li betonte, dass die Investitionen 2026 noch einmal deutlich höher ausfallen könnten.
Kräftiges Umsatzwachstum, Alphabet mit Rekorderlös
Die bereits getätigten hohen KI-Ausgaben haben sich für Alphabet, Meta und Microsoft im dritten Quartal in kräftigem Wachstum ausgezahlt. So steigerte Alphabet seine Quartalserlöse um 16 Prozent auf knapp 102,35 Milliarden Dollar. Es war das erste Mal, dass der Konzern in einem Quartal die Marke von 100 Milliarden Dollar knackte. Konzernchef Sundar Pichai sagte, durch die KI-Zusammenfassungen gebe es deutlich mehr Suchanfragen – vor allem von jüngeren Nutzern.
Bei Microsoft legte der Umsatz um 18 Prozent auf 77,7 Milliarden Dollar zu. Ein besonders rasantes Umsatzwachstum verzeichnete aber der Meta-Konzern mit einem Plus von 26 Prozent auf 51,24 Milliarden Dollar.
Microsoft und Alphabet steigern Gewinn deutlich
Mit Blick auf die Gewinnentwicklung zeigen sich bei den drei Tech-Konzernen jedoch große Unterschiede. Bei Microsoft blieb unterm Strich im vergangenen Quartal mit knapp 28 Milliarden Dollar rund zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr.
Googles Mutterkonzern Alphabet steigerte seinen Quartalsgewinn sogar um 33 Prozent auf 34,98 Milliarden Dollar – und das trotze einer Strafe der EU-Kommission. Diese wirft Google und Alphabet Wettbewerbsverstöße im Werbegeschäft vor und hatte im September daher eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro verhängt.
Trumps Steuerreform lastet auf Meta-Gewinn
Bei Meta brach der Gewinn dagegen um 83 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar ein. Dem Betreiber der Online-Plattform Instagram verhagelte eine 16 Milliarden Dollar schwere Abschreibung im Zusammenhang mit der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump die Bilanz.
Durch das im Sommer verabschiedete Haushaltsgesetz werde man aber auf lange Sicht weniger Steuern zahlen, teilte Meta weiter mit.
Gemischte Börsenreaktionen
An der Börse stießen die Quartalszahlen der drei Techfirmen auf ein gemischtes Echo: Während die Alphabet-Aktie im nachbörslichen Handel um nahezu sieben Prozent zulegte und damit heute im regulären Handel ihren Rekordlauf fortsetzen könnte, notierten Papiere von Microsoft und Meta im Minus.
Marktbeobachter sehen darin jedoch in erster Linie Gewinnmitnahmen. Immerhin sind alle drei Aktien im Jahresverlauf bereits kräftig gestiegen. So haben Papiere von Microsoft und Meta bislang ein Plus von jeweils gut 28 Prozent eingefahren. Aktionäre des Google-Mutterkonzerns Alphabet konnten sich im laufenden Jahr sogar über Kursgewinne von 45 Prozent freuen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
