marktbericht
Nach den gestrigen starken Kursgewinnen droht den DAX-Käufern bereits wieder die Puste auszugehen. Das deutsche Börsenbarometer dürfte zum Wochenschluss zunächst keine großen Sprünge machen.
Nach den jüngsten starken Kursgewinnen hatten die ersten Anleger womöglich schon auf eine Trendwende am deutschen Aktienmarkt gehofft. Doch es sieht nicht so aus, als könnte der DAX auf sein gestriges Plus von 1,4 Prozent auf 23.674 Punkten zum Wochenschluss noch viel draufsetzen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zur Stunde quasi unverändert.
Damit dürfte sich das Wassertreten unter der Marke von 24.000 Punkten weiter fortsetzen. Immerhin hat der DAX seine zeitweise deutlichen Kursverluste im Laufe der Woche mit dem gestrigen Satz nach oben deutlich begrenzen können. Aktuell steuert der deutsche Leitindex nur noch auf ein minimales Minus zu, nachdem er zur Wochenmitte noch bis auf 23.284 Zähler abgerutscht war.
Gute Vorgaben kommen einmal mehr von der Wall Street. Nach der Zinssenkung der Notenbank Fed sind die Anleger an den US-Börsen gestern in Rekordlaune gewesen. Der Leitindex Dow Jones Industrial, das marktbreite Börsenbarometer S&P 500, die wichtigsten Technologie-Indizes und auch der führende Nebenwerte-Index Russel 2000 erreichten Höchststände.
Am Ende verabschiedete sich der Dow mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 46.142 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 gewann 0,5 Prozent auf 6.631 Zähler, und der Nasdaq Composite zog um 0,9 Prozent auf 22.470 Stellen an.
In Japan sind die Kurse am Morgen dagegen nach dem Zinsentscheid der Bank of Japan ins Rutschen geraten. Im späten Tokioter Handel büßt der Leitindex Nikkei 1,0 Prozent ein, nachdem er im frühen Handel noch ein Rekordhoch markiert hatte. Die Notenbank in Tokio hatte den Leitzins weiterhin konstant bei 0,5 Prozent belassen.
Die Börse Shanghai tendiert aktuell seitwärts, während der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen um 0,4 Prozent steigt.
Der Dollar bleibt im asiatischen Handel weitgehend unverändert. Nach der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve warten die Anleger auf neue Impulse.
Dass US-Präsident Donald Trump im Streit um die Entlassung von Fed-Vorständin Lisa Cook vor den Supreme Court zieht, bewegt den Dollar-Kurs nicht. Am Markt war ein solcher Schritt erwartet worden. Der Euro wird am Morgen bei 1,1773 Dollar gehandelt – ein Minus von 0,1 Prozent.
Auch die Ölpreise verändern sich kaum, steuern aber auf den zweiten Wochengewinn in Folge zu. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee stagniert bei 67,40 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert kaum verändert bei 63,48 Dollar.
Die Feinunze Gold kostet aktuell 3.659 Dollar und damit 0,5 Prozent mehr. Das gelbe Edelmetall kann somit einen Teil seiner Verluste nach dem Fed-Entscheid wieder gutmachen. Das Rekordhoch datiert vom Mittwoch bei 3.707 Dollar.
Am deutschen Aktienmarkt macht Salzgitter auf sich aufmerksam. Der niedersächsische Stahlkonzern will nach dem geplanten Einstieg in eine grüne Produktion weitere Ausbaustufen um etwa drei Jahre nach hinten verschieben. In der Branche waren in den vergangenen Monaten Zweifel an der Machbarkeit eines grünen Umbaus lauter geworden.
Deutschlands größter Außenwerber Ströer kappt seine Jahresprognose. Es werde 2025 nun nur noch mit einem Umsatz (vor Zukäufen) und einem Ergebnis (Ebitda) auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet, teilte das Unternehmen gestern Abend mit. Grund für die Anpassung seien die weiter anhaltenden geopolitischen und volkswirtschaftlichen Unsicherheiten.
Der Autozulieferer Stabilus setzt zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit ein Sparprogramm auf. Die Aufwendungen würden sich auf 18 Millionen Euro belaufen. Das Konzernergebnis dürfte daher im Geschäftsjahr 2025 (per Ende September) bei 25 Millionen Euro liegen und damit unter der durchschnittlichen Schätzung von Analysten, die bei 47,1 Millionen liegt.
Der kriselnde Chip-Pionier Intel bekommt milliardenschwere Unterstützung vom erfolgreicheren Konkurrenten Nvidia. Zudem wollen die Unternehmen gemeinsam Chips entwickeln. Intel wird unter anderem Prozessoren seines X86-Systems bauen, die an Nvidia-Technik für Rechenzentren angepasst sind. Die Intel-Aktie sprang daraufhin im US-Handel um rund 23 Prozent hoch.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.