Auch für Themen-ETFs gilt grundsätzlich, dass sie im Vergleich zu Einzelaktien risikoärmer sind, weil sie auf eine Vielzahl von Titeln setzen – Stichwort: Risikostreuung. Sie sollten sich Ihren ETF genau anschauen. Denn mitunter hapert es mit der Risikostreuung, wenn das Thema sehr speziell ist. Ich erinnere mich noch an den „Tierfutter-ETF“, den es eine Zeit lang gab. Eigentlich ging es um „Tierwohl“, aber er hatte schnell seinen Spitznamen weg. Da waren nur einige wenige Titel drin, einer hatte ein extrem hohes Gewicht.
Auch bei Themen wie „Ernährung der Zukunft“ – auch ein ziemlicher Trend, aber nur eine Zeit lang – oder eSports und Gaming, gilt es, sehr genau zu schauen. Grundsätzlich gilt: Je spezieller das Thema, desto geringer die Risikostreuung und desto größer das Risiko, aber eben auch die Chance.
Das zeigt auch der Blick auf die Wertentwicklung: Manche Themen-ETFs laufen richtig gut, andere sind leider Rohrkrepierer. Manchmal starten sie auch erst sehr gut, gewinnen dann aber gar nicht mehr oder verlieren sogar stark. Im Augenblick läuft eben Rüstung. Auch Cyber Security, Cloud Computing und Goldminen sind gefragte Themen. Aber vergessen Sie bitte nicht: Trends an der Börse kommen und gehen, Hypes und Themen sowieso. Ketzerisch könnte ich auch sagen, dass regelmäßig eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird. Aber das wäre unfair, denn es gibt oft gute Gründe, warum das eine oder andere Thema gut funktioniert. Und auch dafür, warum das irgendwann nicht mehr so ist.
Erneuerbare Energien, Wasserstoff und Solarenergie waren vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine sehr gefragt – Stichwort: Energiewende. Doch dann kam die Angst vor einer Energiekrise. Plötzlich waren Kohle und Co. wieder im Aufwind, es floss weniger Geld in den Ausbau erneuerbarer Energien. Auch an der Börse. Aber auch schon vorher lief es nicht mehr so sensationell wie noch 2020. Lange Zeit war der größte und beliebteste ETF der „iShares Global Clean Energy Transition“. Er war auch einer der erfolgreichsten. 2020 legte der ETF um 120 Prozent zu. Doch 2021 gab es einen Rücksetzer um gut 18 Prozent, und 2022 – im Jahr des Übergriffs Russlands auf die Ukraine – stagnierte der Wert, bevor es 2023 und 2024 jeweils um mehr als 20 Prozent abwärtsging.
