In Deutschland kaufen über 80 Prozent aller Menschen ab 16 Jahren – auch – online ein. Bei den 25- bis 54-Jährigen beläuft sich der Anteil der Online-Shopper:innen sogar auf 90 Prozent (Stand: 2023). Nicht wenige nutzen das Online-Shopping derweil, um Einkäufe vor Partner:innen oder Eltern zu verheimlichen.
Vor allem Jüngere kaufen heimlich ein
Mit dem heimlichen Online-Shopping in Europa beschäftigt sich eine im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus durchgeführte repräsentative Yougov-Umfrage. Demnach hat mehr als jede:r zweite Europäer:in in den vergangenen zwölf Monaten einen heimlichen Online-Einkauf getätigt.
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Vor allem jüngere Menschen haben laut der Umfrage geheime Einkaufslisten – bei den unter 30-Jährigen sind es 60 Prozent. Je älter die Befragten waren, desto weniger oft kauften sie heimlich ein. Zwischen den Geschlechtern gab es kaum Unterschiede.
Die Gründe für das heimliche Shopping sind unterschiedlich. Meist geht es aber um Scham oder Konfliktvermeidung. In Italien und Österreich ist die Quote der Heimlich-Käufe am höchsten. Hier geben 57 beziehungsweise 56 Prozent der Befragten an, oft, gelegentlich oder selten etwas heimlich nur für sich selbst zu kaufen.
Partner und Eltern sollen nichts erfahren
Deutschland liegt mit 55 Prozent nur knapp dahinter. In Frankreich und der Schweiz liegt die Quote unterhalb der 50-Prozent-Marke. Dabei geht es in 56 Prozent der Fälle darum, die Einkäufe vor den Partner:innen zu verbergen. Die Eltern folgen mit 38 Prozent. Vor Kindern und Freund:innen werden online getätigte Einkäufe in 18 beziehungsweise 17 Prozent der Fälle verheimlicht.
Interessant ist hierbei die Situation in Italien. Denn dort sind es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders häufig die Eltern, vor denen Online-Einkäufe verheimlicht werden. Eine mögliche Erklärung: In Italien ziehen junge Menschen deutlich später aus dem Elternhaus aus als anderswo in Europa.
Schambehaftet: Erotikartikel versus Fast Food
Wenig überraschend ist die häufigste Produktkategorie, die heimlich geshoppt wird: Erotikartikel. 34 Prozent der Befragten würden in diesem Fall niemandem verraten, was sie kaufen. Spannend: In Frankreich stimmen dem nur 24 Prozent zu. Dafür schämen sich die Menschen in Frankreich offenbar eher, wenn sie Fast Food und Süßigkeiten oder Kleider und Schuhe kaufen.
Für Onlinehändler bedeutet das auch, dass sie in vielen Fällen erste Wahl sind, wenn es um schambehaftete Produkte geht. Denn sechs von zehn Befragten bestellen manche Dinge lieber im Internet, weil es anonymer ist als im Laden. Sie bevorzugen dann auch eine neutrale Verpackung, damit Partner:innen oder Nachbar:innen nicht gleich den Inhalt erkennen.