Rund 47.000 deutsche Händler:innen, die Amazon als klein und mittelständisch führt, verkauften über die Marketplace-Plattform Waren. Sie erzielten dabei einen Exportumsatz von 5,7 Milliarden Euro. Der Exportumsatz erreichte so einen neuen Höchstwert und damit rund 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Das geht aus dem „KMU-Report 2025“ hervor, der jetzt vorgestellt wurde. Mehr als vier von fünf davon vertrieben die Produkte international.
Bemerkenswert ist dabei auch eine andere Zahl: Fast die Hälfte, genauer über 20.000 der Unternehmen sitzen außerhalb der Metropolen und sind in ländlichen oder weniger dicht besiedelten Gebieten ansässig, die meisten KMUs kommen aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. Insgesamt, so schreibt sich Amazon natürlich gerne auf die Fahnen, werden so mehr als 170.000 Mitarbeiter:innen beschäftigt – Arbeitsplätze, die wohl ansonsten teilweise nicht in Deutschland zur Verfügung stehen würden.
Markus Schöberl, Director Seller Services bei Amazon Deutschland, machte sich im Rahmen der Vorstellung der Studie für den Bürokratieabbau stark, denn viele Händler:innen beklagen bekanntermaßen zu viele Vorschriften und Nachweispflichten. Obwohl 95 Prozent der exportorientierten KMUs vom europäischen Binnenmarkt profitieren, stoßen sie auf erhebliche Hürden. 60 Prozent von ihnen erklären, dass regulatorische Hemmnisse und Bürokratie ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen, Kosten treiben, Wachstum und Innovationen bremsen.
Zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten gerade für KMU
Der KMU-Report zeigt aber zugleich auch, welche Möglichkeiten Händler:innen am Anfang haben, wenn sie den Vertrieb über Amazon als ein Standbein einbinden wollen. Angefangen bei Quickstart Online, einem gemeinsamen Projekt mit dem Handelsverband (HDE) über die Seller University bis hin zum Sustainability Accelerator hat das Unternehmen eine Vielzahl an Informationsquellen und Tools, die es den Händler:innen erleichtern sollen, Waren über die Plattform zu verkaufen.
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Unterm Strich bietet Amazon aber vor allem im Zusammenhang mit den KI-Funktionalitäten auf Händler:innenseite einiges, wovon gerade jene kleineren Händler:innen profitieren, die über weniger Erfahrungswerte als große Player und Agenturen verfügen. Das beginnt mit der automatischen Erstellung von Produktbeschreibungen aus einigen Stichworten, geht weiter mit KI-generieren Produktbildern und –videos, die den Händler:innen viel Geld für Studioproduktionen und Dienstleister:innen einsparen und reicht bis zu automatischer Übersetzungen der Produkttexte für internationale Märkte. Hinzu kommen natürlich, was gerade in neu erschlossenen oder kleineren Märkten spannend ist, Lager- und Versandplanung für optimierte Lieferketten und die gesamten Logistikabwicklungsmöglichkeiten, die ja hinlänglich bekannt sind.
Kaum ein Händler kommt an Amazon vorbei – aus Marketingsicht
In der Tat beginnen immer noch viele Einkaufsrecherchen bei Amazon selbst – mehr als über Google gestartet werden. Und so führt an der Sichtbarkeit, die speziell der Marketplace bietet, für Unternehmen meist kein Weg vorbei, auch wenn die damit verbundenen Gebühren und Provisionen von Händler:innen naturgemäß als hoch bewertet werden. Insofern sind diese aber auch, das berichten uns Händler:innen wiederholt, auch als Marketingbudget zu verbuchen. Außerdem bietet der Report Einblicke in einige Händler:innen-Stories und Erfolgsgeschichten rund um die Plattform. Der komplette Report steht zum kostenfreien Download ohne Registrierung bereit.
Wenn Amazon-Bestellungen nach hinten losgehen