
Business Insider befragte Knigge-Experten zu Themen, die man am Arbeitsplatz niemals besprechen sollte.
Wilde Party-Wochenenden, Neuigkeiten aus dem Liebesleben und medizinische Probleme sind Details, die man besser für sich behält.
Über das Ausgabeverhalten und die Essensauswahl anderer zu urteilen, kann beleidigend und unhöflich sein.
Der Arbeitsplatz ist nicht der richtige Ort, um seine schmutzige Wäsche zu waschen oder kontroverse Meinungen zu äußern. Kolleginnen und Kollegen auf der Arbeit führen oft Smalltalk, der in der Regel ein gut gemeinter Versuch ist, Kontakte zu knüpfen. Manche Themen oder Bemerkungen können jedoch missverstanden werden oder in einem beruflichen Umfeld als unangemessen erscheinen, was die Beziehungen zwischen den Mitarbeitern belasten kann.
Aus diesem Grund hat Business Insider (BI) vier Knigge-Experten gefragt, über welche Themen man am Arbeitsplatz nicht sprechen sollte.
Wie andere ihre Zeit und ihr Geld verbringen

Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben können fließend sein, aber wie ein Kollege seine bezahlte Freizeit oder seinen Gehaltsscheck verbringt, geht euch nichts an.
Deshalb ist es laut der Knigge-Expertin und Autorin Jamila Musayeva wichtig, keine kritischen Bemerkungen zu machen.
„Sprüche wie ‚Wie kannst du dir so ein Designerstück leisten?‘ oder ‚Schon wieder Urlaub?‘ mögen wie ein lockeres Geplänkel klingen, haben aber einen Unterton von Verurteilung und Eifersucht“, so Musayeva zu BI.
Wahl der Mahlzeiten und Vorlieben der Kollegen

Die Wahl der Mahlzeiten, einschließlich der Snacks für den Arbeitstag, ist oft ein Moment des persönlichen Ausdrucks und der Bequemlichkeit. Musayeva sagte, dass unerwünschte Kommentare über die eigene Essensauswahl ein Umfeld schaffen können, das nicht integrativ ist.
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„Kommentare wie ‚Das ist alles, was du isst?‘ oder ‚Das isst du?‘ sind vielleicht scherzhaft gemeint, können aber als beschämend oder aufdringlich empfunden werden“, so Musayeva zu BI.
Erzählt euren Kollegen nicht von Plänen, den Job zu verlassen
Es kann verlockend sein, seine Kollegen über berufliche Neuigkeiten zu informieren. Aber die Expertin für Business-Etikette Jacqueline Whitmore empfiehlt, dies für sich zu behalten, bis man offiziell kündigt.
„Wenn ihr äußert, dass ihr auf Stellensuche seid oder beabsichtigt, das Unternehmen zu verlassen, kann dies das Vertrauen untergraben, die Beziehungen schädigen oder sogar eure derzeitige Position gefährden, wenn die Geschäftsleitung davon erfährt“, so Whitmore.
Häufige Erwähnung von Stress und Burnout
Auch wenn die Erwähnung von Geschäftigkeit und Stress eine Möglichkeit zu sein scheint, mit den Kollegen in Kontakt zu treten, kann dies manchmal den gegenteiligen Effekt haben.
„Sich ständig als die beschäftigteste oder überforderte Person darzustellen, kann unter Kollegen ungesunden Konkurrenzdruck und Schuldgefühle erzeugen“, sagte Musayeva. „Es vermittelt unterschwellig den Eindruck, dass diejenigen, die auf Grenzen oder ein ausgewogenes Leben achten, weniger engagiert seien“.
Rückblicke auf euer skandalöses Wochenende

Laut Whitmore ist es am besten, keine Geschichten über euer Wochenende zu erzählen. Vor allem, wenn euer Verhalten als unprofessionell empfunden werden könnte.
„Wenn ihr mit euren ausschweifenden Partys, eurem Kater oder eurem unerlaubten Verhalten außerhalb der Arbeit prahlt, könntet ihr unverantwortlich erscheinen“, so Whitmore. „Das kann auch dazu führen, dass Kollegen oder Vorgesetzte euer Urteilsvermögen oder eure Zuverlässigkeit infrage stellen“.
Details über euer Liebesleben
Jo Hayes, eine Knigge-Expertin und Gründerin von EtiquetteExpert.Org, sagt, dass ihr es am besten vermeiden solltet, euer Liebesleben mit euren Kollegen zu besprechen. Denn dies kann schnell die persönlichen und beruflichen Grenzen verwischen.
„Euer Liebesleben ist ein persönliches Thema und gibt viel zu viele verletzliche Informationen über euer Privatleben preis“, so Hayes zu BI.
Tiefes Eintauchen in medizinische und gesundheitliche Probleme

Abgesehen davon, dass man zu viele persönliche Beziehungsdetails preisgibt, empfiehlt Hayes, medizinische und gesundheitliche Informationen aus ähnlichen Gründen privat zu halten.
„Selbst wenn man sich aus medizinischen oder gesundheitlichen Gründen von der Arbeit freistellen lassen muss, ist es oft nicht nötig, den Grund dafür zu nennen“, so Hayes.
Es reicht, wenn ihr euch kurz und bündig fasst.
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