Achtung vor MGSLC (https://mobile.mgslc.top/#/pages/signUp/index) und der WhatsApp-Gruppe „Wertschöpfung“:
In meiner anwaltlichen Praxis häufen sich in den vergangenen Monaten Fälle, in denen Anleger auf Plattformen wie MGSLC investieren und anschließend ihr Geld verlieren. Besonders perfide: Die Betroffenen werden häufig über die WhatsApp-Gruppe „Vermögensschöpfung“ auf die Plattform gelockt und systematisch zu immer höheren Einzahlungen verleitet. Hier erfahren Sie, wie diese Masche funktioniert, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen und was Sie tun können, wenn Sie betroffen sind.
Wie funktioniert die Masche rund um MGSLC?
1. Einstieg über WhatsApp-Gruppen
Der erste Kontakt erfolgt häufig unverfänglich: Viele Anleger berichten, dass sie zunächst in eine WhatsApp-Gruppe mit dem harmlosen Namen „Vermögensschöpfung“ eingeladen werden. Dort werden vermeintlich lukrative Investment-Chancen vorgestellt, oft mit Screenshots von angeblichen Gewinnen anderer Gruppenmitglieder. Es entsteht der Eindruck, man befinde sich in einem exklusiven Insider-Kreis, der frühzeitig von profitablen Anlagemöglichkeiten erfährt.
2. Werbung mit enormen Renditen
In der Gruppe wird massiv mit hohen Renditen geworben. Aussagen wie:
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„Verdiene bis zu 30 % pro Monat!“
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„Sichere dir finanzielle Freiheit durch unser einzigartiges System!“
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„Nur ausgewählte Mitglieder dürfen mitmachen!“
sind typisch für diese Maschen. Die Anleger sollen glauben, eine seltene Gelegenheit zu erhalten, an einem geheimen Investitionsmodell teilzunehmen.
3. Registrierung auf MGSLC
Die Gruppenmitglieder werden schließlich aufgefordert, sich auf der Plattform MGSLC zu registrieren. Unter dem Link https://mobile.mgslc.top/#/pages/signUp/index wird ein Konto angelegt. Nach der Anmeldung erhalten die Nutzer Zugang zu einem Dashboard, in dem scheinbar reale Trading-Ergebnisse und Kontostände angezeigt werden.
4. Inszenierte Gewinne und psychologischer Druck
Sobald die ersten Einzahlungen getätigt wurden, zeigen die Konten häufig beeindruckende Gewinne. Anleger sehen ihre Einlage angeblich binnen weniger Tage wachsen. Dies dient einem einzigen Zweck: Vertrauen zu schaffen und die Anleger zu weiteren Einzahlungen zu bewegen. Die Täter setzen dabei gezielt psychologische Tricks ein:
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Zeitdruck („Nur noch heute verfügbar!“)
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Gruppendruck („Alle anderen verdienen bereits!“)
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Falsche Beraterfiguren („Ihr persönlicher Finanzcoach“)
Viele Anleger investieren in dieser Phase immer größere Summen, überzeugt davon, bald hohe Gewinne auszahlen zu können.
5. Auszahlungsversuche scheitern
Sobald Anleger ihr Geld zurückhaben möchten, beginnt das eigentliche Problem. Die Täter reagieren zunächst ausweichend und behaupten etwa:
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Es seien noch „Steuern“ oder „Bearbeitungsgebühren“ zu zahlen.
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Die Konten müssten „verifiziert“ werden.
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Die Auszahlung dauere „wegen technischer Probleme“ länger.
Selbst nach Zahlung angeblicher Gebühren bleibt die Auszahlung meist aus. Viele Anleger berichten, dass sie schließlich gar keinen Kontakt mehr zu den angeblichen Beratern herstellen können. Telefonnummern sind plötzlich nicht mehr erreichbar, Chats werden gelöscht oder blockiert.
Warum ist MGSLC hochriskant?
Nach meinen Recherchen und Mandantenberichten gibt es zahlreiche Anhaltspunkte, dass es sich bei MGSLC nicht um eine seriöse Investmentplattform handelt. Auffällig ist insbesondere:
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Keine erkennbare Regulierung: Seriöse Anbieter im Finanzbereich benötigen in Deutschland und der EU eine Lizenz. Für MGSLC lässt sich keine solche Regulierung nachweisen. Weder existiert ein Eintrag in Registern der BaFin noch Hinweise auf Zulassungen bei europäischen Aufsichtsbehörden wie der CySEC (Zypern), der FCA (Großbritannien) oder vergleichbaren Institutionen. Der Betreiber bleibt damit weitgehend außerhalb staatlicher Aufsicht, was insbesondere im Hinblick auf Anlegerschutz gravierende Konsequenzen hat. Ohne Regulierung unterliegen Plattformen keiner laufenden Kontrolle, es gibt keine Einlagensicherung und keine Pflicht, Kundengelder getrennt vom Firmenvermögen aufzubewahren. Im Ernstfall können Anleger daher meist nicht auf staatliche Entschädigungsfonds zugreifen.
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Anonyme Betreiber: Auf der Website fehlen häufig klare Angaben zu den Betreibern, dem Unternehmenssitz, konkreten Verantwortlichen oder einem vollständigen Impressum. Oft wird nur eine allgemeine E-Mail-Adresse genannt oder eine Telefonnummer, die im Ausland geschaltet ist. Selbst wenn Firmennamen angegeben werden, handelt es sich oft um reine Briefkastenfirmen in Offshore-Staaten wie St. Vincent und die Grenadinen, den Marshallinseln, Belize oder Dominica. Diese Länder zeichnen sich regelmäßig durch mangelnde Finanzaufsicht, erschwerte Rechtsdurchsetzung und die Möglichkeit aus, Eigentümerstrukturen leicht zu verschleiern.
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Psychologische Manipulation: Die Masche mit WhatsApp-Gruppen, sogenanntem „Social Proof“ (also der suggerierten Zustimmung und Erfolgsgeschichte anderer Anleger) und extrem hohen Renditeversprechen ist ein typisches Merkmal von Anlagebetrug. Hier werden gezielt emotionale Faktoren angesprochen, um Anleger zu irrationalen Entscheidungen zu verleiten. Viele Mandanten berichten, dass ihnen angebliche Coaches oder Betreuer als freundschaftliche Ratgeber zur Seite gestellt werden. Diese sprechen bewusst das Vertrauen der Anleger an, erkundigen sich nach privaten Details, Lebenszielen oder familiären Verhältnissen. Dies geschieht nicht aus echtem Interesse, sondern allein, um psychologischen Druck aufzubauen und Hemmschwellen für immer höhere Investitionen zu senken.
Wie Betrüger Vertrauen aufbauen
Ein zentrales Element der Betrugsmasche ist die gezielte Vertrauensbildung. Täter investieren oft erheblichen Aufwand, um Anleger zu überzeugen. Das beginnt schon mit dem ersten Kontakt:
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Professionell gestaltete Webseiten vermitteln Seriosität. Die Plattformen zeigen Charts, Wirtschaftsnachrichten oder angebliche Handelssignale. Diese Inhalte wirken auf Laien oft glaubwürdig, sind jedoch in vielen Fällen rein fiktiv.
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Gefälschte Unternehmensdokumente: Viele Plattformen legen aufwendig gefälschte Registrierungsurkunden, angebliche BaFin-Lizenzen oder Verträge vor. Diese Dokumente sollen dem Anleger die Illusion vermitteln, es handele sich um ein geprüftes Unternehmen.
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Fake-Erfolgsgeschichten: In WhatsApp-Gruppen oder auf der Plattform selbst werden Screenshots von Gewinnen, Fotos angeblicher Investoren oder Video-Testimonials gezeigt. Oft stammen diese Bilder von Stock-Fotoseiten oder sind digital manipuliert.
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Regelmäßige Telefonate: Täter rufen Anleger immer wieder an, um eine persönliche Beziehung aufzubauen. Es werden Fragen gestellt wie:
„Wie hoch ist Ihr Vermögen? Haben Sie vielleicht Reserven auf einem Sparkonto, das nichts abwirft?“
Ziel ist es stets, weiteres Kapital zu mobilisieren. Der angebliche „Betreuer“ gibt sich oft als Finanzexperte, mit Titeln wie „Senior Account Manager“ oder „Investment Consultant“. Diese Titel sind frei erfunden und rechtlich nicht geschützt.
Technische Tricks der Plattformen
Auch technisch setzen Anbieter wie MGSLC auf zahlreiche Tricks, um Anleger zu täuschen:
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Simulierte Kontostände: Anleger loggen sich in ihre Accounts ein und sehen vermeintlich steigende Gewinne. Diese Zahlen sind jedoch rein virtuell und spiegeln keine echten Transaktionen wider. In Wahrheit existiert das „Handelskapital“ gar nicht. Jede angezeigte Rendite dient lediglich der Manipulation.
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Fake-Apps: Manche Plattformen bieten Apps an, die täuschend echt wirken. Nutzer sehen Charts, Depotstände und angebliche Transaktionen in Echtzeit. Auch hier handelt es sich oft nur um Attrappen.
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Verschleierung der Zahlungsströme: Zahlungen laufen häufig über Krypto-Wallets, Zahlungsdienstleister oder Konten in Drittländern. Das macht es für Anleger extrem schwer, Gelder zurückzuverfolgen. Selbst Banküberweisungen werden oft mehrfach durch Zwischenkonten geleitet.
Warnzeichen für Anleger
Anleger sollten grundsätzlich misstrauisch werden, wenn:
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extrem hohe Renditen in kurzer Zeit versprochen werden (z. B. 30 % pro Monat);
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es keine deutsche oder europäische Finanzaufsicht gibt;
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Zahlungen in Kryptowährungen gefordert werden;
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plötzliche Gebühren oder Steuern verlangt werden, bevor eine Auszahlung erfolgen könne;
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die Kommunikation ausschließlich über Messaging-Dienste wie WhatsApp, Telegram oder Signal stattfindet.
Auch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) warnt regelmäßig vor Plattformen, die ohne Lizenz Finanzdienstleistungen in Deutschland anbieten. In ihrer Warnliste finden sich Dutzende solcher Anbieter, darunter auch Plattformen mit sehr ähnlichem Aufbau wie MGSLC. Anleger sollten daher bei jedem Anbieter sorgfältig prüfen, ob eine behördliche Genehmigung vorliegt. Eine einfache Google-Recherche reicht oft nicht aus, da viele Plattformen auch gefälschte positive Bewertungen und Presseberichte online stellen.
Haben Betroffene noch eine Chance, ihr Geld zurückzubekommen?
Viele Betroffene fragen mich in solchen Fällen:
„Ist mein Geld endgültig verloren?“
Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Chancen hängen von mehreren Faktoren ab, insbesondere:
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Wurden Zahlungen per Kreditkarte geleistet? Hier kann ggf. ein Chargeback-Verfahren helfen.
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Gibt es noch Kontakt zu der Plattform oder einzelnen Beratern?
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Existieren verwertbare Daten wie Zahlungsnachweise, E-Mails, Chats oder Screenshots?
Erfahrungsgemäß gelingt eine vollständige Rückholung der Gelder leider selten, insbesondere wenn die Plattform im Ausland sitzt und keine Regulierung besitzt. Dennoch rate ich dringend, aktiv zu werden:
✅ Sichern Sie alle Unterlagen.
Speichern Sie E-Mails, WhatsApp-Chats, Screenshots Ihres Kontos und Zahlungsbelege. Diese sind später entscheidend für die Beweissicherung.
✅ Lassen Sie sich juristisch beraten.
Ein auf Kapitalanlagerecht spezialisierter Anwalt kann prüfen, welche individuellen Chancen auf Rückholung bestehen.
Mein Rat als Rechtsanwalt
Wenn Sie mit MGSLC oder der WhatsApp-Gruppe „Vermögensschöpfung“ in Kontakt standen oder bereits Geld investiert haben, sollten Sie schnell handeln. Je länger Sie warten, desto geringer werden erfahrungsgemäß die Chancen, wenigstens Teile Ihres Geldes zu sichern.
Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Als Rechtsanwalt mit Schwerpunkt im Bank- und Kapitalmarktrecht und umfangreicher Erfahrung in Fällen von Online-Trading- und Anlagebetrug stehe ich Ihnen gerne für eine unverbindliche Ersteinschätzung zur Verfügung.
👉 Rechtsanwalt Arthur Wilms
https://anwalt-wilms.de/
Telefon: +49 69 380781603
E-Mail: info@anwalt-wilms.de
Anschrift: Hanauer Landstraße 328-330, 60314 Frankfurt am Main
Gemeinsam prüfen wir Ihre Optionen und entwickeln eine maßgeschneiderte Strategie, um Ihre Rechte bestmöglich zu wahren.
Schützen Sie sich – und Ihr Vermögen. Bei unrealistisch hohen Gewinnversprechen und unbekannten Plattformen wie MGSLC ist höchste Vorsicht geboten!