Die erste Säule im Finanzplan widmet sich zunächst der Berechnung sämtlicher Kosten deines Geschäftsplans. Die Kosten setzen sich aus festen und variablen Ausgaben zusammen:
- Variable Kosten: Zu den variablen Kosten zählen umsatzabhängige Ausgaben für z.B. Material und Wareneinkauf.
- Fixe Kosten: Die fixen Kosten sichern deinen Geschäftsbetrieb und beinhalten Löhne, Gehälter, Mieten, sonstige regelmässige Kosten. Unter Löhne sind auch die Ausgaben für deine Existenzabsicherung (Unternehmerlohn) aufzulisten.
Kostenplanung: Feste und umsatzabhängige Kosten kalkulieren
Fixkosten wie Miete, Versicherungen oder Personal bleiben konstant, unabhängig vom Umsatz. Umsatzabhängige Kosten variieren mit der Produktion oder Verkaufsmenge, etwa Materialkosten, Verpackung oder Versand. Anhand der ermittelten Kosten kannst du erkennen, wie hoch deine Umsätze mindestens sein müssen, dass dein Vorhaben sich überhaupt trägt.
Ein Tipp aus der Praxis: Plane ausreichend Puffer für unerwartete Preissteigerungen ein. So bleibt dein Finanzplan auch bei kurzfristigen Veränderungen belastbar.
a. Umsatzkalkulation
Um eine fundierte Finanzplanung zu erstellen, ist es wichtig, den Umsatz realistisch zu kalkulieren und den Deckungsbeitrag korrekt zu ermitteln. Bei der Umsatzkalkulation stehen dir verschiedene Ansätze zur Verfügung. Du kannst deine Umsätze auf Basis der Anzahl deiner Kunden, deiner Arbeitszeit oder der verkauften Produkte planen. Überlege dir, welcher Ansatz am besten zu deinem Vorhaben passt und lege die Kalkulationsgrundlage transparent dar.
b. Deckungsbeitrag berechnen
Aus dem Unterschied zwischen Umsatz und variablen Kosten ergibt sich der Deckungsbeitrag. Ist dieser hoch genug, deckt er deine Fixkosten und führt ab einem bestimmten Punkt zum Gewinn. Der Break-even-Point zeigt dir, ab wann dein Unternehmen rentabel arbeitet. Eine einfache aber effektive Formel, die dir strategische Sicherheit gibt. Der Deckungsbeitrag zeigt dir, wie viel vom Umsatz nach Abzug der variablen Kosten übrig bleibt. Diesen Betrag nutzt du, um deine Fixkosten wie Miete oder Gehälter zu decken – also Ausgaben, die unabhängig von deiner Produktionsmenge anfallen.
c. Gewinnschwelle ermitteln
Die Deckungsbeitragsrechnung ist wie der Kompass, der dich sicher in Richtung „schwarze Zahlen“ führt. Sie zeigt dir, welchen finanziellen Spielraum du hast, um deine Fixkosten zu decken und ab wann dein Unternehmen beginnt, tatsächlich Gewinne zu erwirtschaften. Ohne diesen Kompass riskierst du, im Nebel der Kosten unterzugehen.
Die Deckungsbeitragsrechnung ist somit ein zentrales Instrument, um die Rentabilität einzelner Produkte oder Dienstleistungen zu bewerten und fundierte betriebswirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. Sie hilft dir zu erkennen, ab wann dein Unternehmen die Gewinnschwelle erreicht und welche Angebote besonders profitabel sind. So sicherst du die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens nachhaltig.