Wer bislang noch Zweifel daran hatte, dass Paypal sich zunehmend zu einem ganzheitlichen E-Commerce-Ökosystem – ähnlich wie Klarna – entwickelt, dürfte nun eines Besseren belehrt werden. Nach der Einführung der Paypal-Wallet und der „Ratenzahlung To Go“ folgt jetzt die „Deal Week“ als neues Treueprogramm. Damit erweitert Paypal sein Angebot konsequent weiter und transformiert sich vom reinen Zahlungsdienstleister mit „Buy now, pay later“-Funktionen hin zu einem umfassenden Handelsökosystem, das unterschiedlichste Kund:innengruppen anspricht.
Wie das Unternehmen mitteilt, startet mit der „Deal Week“ ein neues Treueprogramm, das zum Auftakt in Deutschland rund 2.000 Handelspartner umfassen soll. Ziel sind langfristige, strategische Partnerschaften mit einigen der beliebtesten Marken des Landes – Kooperationen, die nicht nur die Akzeptanz von Paypal an der Ladenkasse fördern, sondern auch zur Markenbekanntheit beitragen sollen. Die „Deal Week“ bildet den Auftakt dieser Initiative.
Cashback in Form von Punkten
Im Rahmen des Programms erhalten Kund:innen bei teilnehmenden Handelsketten Cashback, wenn sie vor Ort kontaktlos mit der Paypal-App bezahlen. Zwar verspricht Paypal bis zu 10 Prozent Rückvergütung, doch variieren die Teilnahmebedingungen je nach Händler und Wochentag – ob das den gewünschten Effekt erzielt, bleibt abzuwarten. Immerhin wiederholen sich die Aktionen wöchentlich. Wer regelmäßig mit Paypal vor Ort bezahlt, kann also kontinuierlich vom Cashback profitieren.
Geplant sind unter anderem folgende Angebote:
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Dienstag: 5 % Cashback bei Peek & Cloppenburg (Düsseldorfer Teil der Kette) und Anson’s, bis zu 30 Euro täglich
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Mittwoch: 7 % bei Deichmann, maximal 20 Euro pro Tag
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Donnerstag: 7 % bei Obi, bis zu 60 Euro täglich
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Samstag: 3 % bei XXXLutz, maximal 50 Euro pro Tag
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Sonntag: 10 % bei Cinemaxx, bis zu 20 Euro täglich
Das Cashback wird in Form von Punkten gutgeschrieben, die entweder in Paypal-Guthaben umgewandelt oder direkt bei einer Online-Zahlung eingesetzt werden können. Details zum genauen Ablauf hält das Unternehmen bislang jedoch zurück. Auch wenn das Prinzip zunächst etwas komplex erscheint, könnte es einen Anreiz bieten, Paypal häufiger im stationären Handel zu nutzen. Bereits jetzt zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 2.000 Partnerfilialen.
Empfehlungen der Redaktion
Ob die „Deal Week“ nur der Anfang weiterer Partnerschaften ist, wird sich zeigen. Nach Unternehmensangaben wurde die Bezahlfunktion für den stationären Handel sowie die Mobile Wallet in nur wenigen Wochen über eine Million Mal aktiviert – bei rund 31 Millionen aktiven Konten in Deutschland eine durchaus bemerkenswerte Zahl.
Kontaktlos zahlen leicht gemacht
Voraussetzung für die kontaktlose Bezahlung ist ein NFC-fähiges Smartphone sowie die aktuelle Version der Paypal-App für iOS oder Android. Bezahlt werden kann überall dort, wo kontaktlose Mastercard-Zahlungen akzeptiert werden. Die App bietet darüber hinaus eine Übersicht über alle über Paypal abgewickelten Online- und Offline-Käufe – ob das von Nutzer:innen als praktisches Feature oder eher als potenzielle Hürde empfunden wird, bleibt offen.
Neu ist außerdem die Möglichkeit, auch im Geschäft flexibel in Raten zahlen zu können. Die „Ratenzahlung To Go“ lässt sich direkt in der App beantragen, zur Auswahl stehen Laufzeiten von 3, 6, 12 oder 24 Monaten. Damit lassen sich Einkäufe im stationären Handel besser an das eigene Budget anpassen – ein Angebot, das vor allem für Händler interessant sein dürfte, da Ratenkäufe bislang vor allem im Onlinehandel dominieren.
Deutschland als Testmarkt im Umbruch
Überraschend ist die Fülle neuer Funktionen, die Paypal initiativ und exklusiv zunächst in Deutschland einführt. Jörg Kablitz, Managing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz, bezeichnet das Vorhaben als die bisher größte Investition in die Produktentwicklung für Kund:innen hierzulande. „Die Gespräche nach unserer Ankündigung im vergangenen Monat zeigen, dass dies ein Wendepunkt sein könnte – der Moment, in dem Verbraucher:innen und Unternehmen bereit sind, echte Alternativen zum Bargeld zu nutzen“, so Kablitz.
Tatsächlich ist der deutsche Markt für Unternehmen wie Paypal besonders interessant: Seit der Corona-Pandemie bevorzugen immer mehr Verbraucher:innen das bargeldlose Bezahlen. Gleichzeitig sind viele hierzulande noch nicht fest an etablierte Kartensysteme wie Visa oder Mastercard gebunden – ein Vorteil für Anbieter, die alternative Zahlungswege etablieren wollen.