Die deutsche Wirtschaft kommt nicht aus der Krise. Die „Wirtschaftsweisen“ dürften ihre Wachstumserwartungen herunterschrauben. Ein Experte warnt gar vor Massenentlassungen in der zweiten Jahreshälfte.
Der Wirtschaftsexperte Lars Feld warnt angesichts der schwächelnden Konjunktur in Deutschland vor Massenentlassungen. In einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ sagte er: „Im zweiten Halbjahr dieses Jahres ist mit nennenswerten Entlassungen zu rechnen.“ Schon jetzt zeige der Trend zur Arbeitslosigkeit nach oben. „Es ist daher kaum verwunderlich, wenn die Konjunkturforscher in ihren Projektionen noch keinen Aufschwung erkennen lassen.“
Das wirtschaftliche Beratungsgremium der Bundesregierung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, stellt am Mittwoch (10.00 Uhr) seine aktualisierte Konjunkturprognose für die Jahre 2025 und 2026 vor. Im Herbst hatte der Sachverständigenrat noch ein Wachstum von lediglich 0,4 Prozent für 2025 prognostiziert.
Im Herbst hatten die Wirtschaftsweisen der Bundesregierung geraten, die Ausgaben für Schienen und Straßen, für die Bildung und die Verteidigung angesichts der Wirtschaftsschwäche Deutschlands zu erhöhen. In der Zwischenzeit wurde das von Union und SPD auf den Weg gebrachte milliardenschwere Finanzpaket für Militär und Infrastruktur verabschiedet.
Im neuen Gutachten soll nun auch erörtert werden, wie die Mittel aus dem jüngst beschlossenen Finanzpaket wachstumsfördernd eingesetzt und der Abbau bürokratischer Hemmnisse beschleunigt werden kann.
„Wirtschaftspolitisch ist bislang wenig zu erkennen“, schrieb Feld weiter. Zu erwarten sei jedoch, dass die leicht umsetzbaren Maßnahmen des Koalitionsvertrags Vorrang genössen: Mütterrente, Steuersubventionen für Gastwirte und Bauern sowie der Industriestrompreis als Dauersubvention. „Eine Wirtschaftswende ist das nicht“, so Feld – die innerkoalitionären Streitpunkte um Mindestlohn, Renten- und Steuerpolitik zeigten, dass vielerorts „der Ernst der Lage nicht erkannt ist.“
rct