Reels sind zweifelsfrei das en vogue Feature auf Instagram. Doch während Karussell-Posts nach wie vor großes Engagement versprechen, bleiben die Stories als bewährtes Alltags-Feature ein zentraler Bestandteil jeder Creator-Strategie. Kein Wunder, denn sie stellen nach Metricool-Angaben das Format mit dem höchsten Content-Output auf der Plattform.
Der Instagram-Chef Adam Mosseri betonte jüngst erneut, dass die für zahlreiche Creator jeden Tag genutzten Storys nach wie vor erhebliche Relevanz haben. Er schrieb in seinem Post:
„[…] If you do use Stories, think of them as a way to reach your most passionate audience with behind-the-scenes, timely content. The most important signals we look at when ranking Stories are the likelihood that you’ll tap on the story, like the story, or reply with a message.“
Doch gerade in Bezug auf die Reichweite der Storys hat Mosseri kürzlich ein Update geteilt, das Creator mit gemischten Gefühlen aufnehmen dürften. Denn er gab eine Zahl für die Höchstmenge an geteilten Storys an. Die könne man zwar überschreiten und im Grunde solle es keine Einschränkungen geben. Aktuell leidet jedoch die Reichweite, wenn User deutlich mehr Storys posten. Das könnte angesichts der neuen Option, Reels unmittelbar bei der Kreation auch in der Story zu teilen, für viele Creator und Marken zur Herausforderung werden. Immerhin kann die unmittelbare Reels-Integration im Kontext das Engagement der Viewer fördern und zu mehr wertvollen Interaktionen für die Creator führen – und damit auch die Zahl der Storys erhöhen.
So viele oder wenige Storys solltest du derzeit pro Tag posten
In seiner Reihe Ask me anything, die an ein bekanntes Motto auf Reddit erinnert, erklärte Adam Mosseri, wie es sich mit der optimalen Zahl der Storys pro Tag verhält. Ein User hatte danach gefragt. Zunächst gab Mosseri an:
„There’s not a specific ideal number. Feel free to post as many as you like […].“
Allerdings arbeite man gerade daran, Story Content nicht zu wenig Wert beizumessen. Das erwähnte der Instagram-Chef im Kontext seiner Ausführung, die sich auf ein temporäres Reichweitenproblem bezieht. Denn wer mehr als vier oder fünf Storys pro Tag postet, erhält laut Mosseri weniger Reichweite. Das soll zwar behoben werden, ist aber zum jetzigen Zeitpunkt ein Faktum. Der App-Researcher Radu Oncescu hat Mosseris Video auf Threads geteilt.
So haben Creator und Brands das Problem, entscheiden zu müssen, ob sie eine Vielzahl von Storys posten und eine Reichweiteneinschränkung riskieren oder nur ausgewählte Story-Inhalte posten. Doch gerade bei besonderen Events – etwa auf dem OMR Festival – oder im Rahmen der Vorstellung neuer Musik, Kunst, Produkte und dergleichen mehr möchten Creator viele Story-Elemente veröffentlichen. Auch wir posten als Publisher pro Tag viele Storys, um unsere Berichterstattung auch über dieses Format auf Instagram zugänglich zu machen.
Deshalb können Creator nur hoffen, dass die Meta-Tochter diese Reichweiteneinschränkung möglichst bald behebt. Viele Creator werden sich womöglich auch aufgrund der immer facettenreicheren Story-Möglichkeiten nicht beschränken wollen. Während Instagram Usern inzwischen das Kommentieren von Stories erlaubt und sogar Story-Captions für mehr Engagement testet, um das Engagement für das Format zu steigern, experimentiert die Plattform ebenso mit den Story-Chains (vormals Storylines), die kollaborative Storys mehrerer Accounts ermöglichen.
Ohnehin wird das Story-Feature Instagrams immer wieder optimiert. Das Cross-Posting von und zu Whatsapp und Meta ist bereits gängig. Seit Kurzem können User auch direkt auf Whatsapp den Story-Content von Instagram teilen. Zudem können Threads Posts unmittelbar in Instagram Storys geteilt werden, wie die Reels. Und es gibt immer neue Experimente, die das Go-to-Format bereichern sollen. Vor kurzem wurde unter anderem die Option getestet, Gruppen-Chats direkt aus Story-Kommentaren zu erstellen.
Auf die Frage, ob es sich für Instagram Creator aber überhaupt noch lohnt, Story Content zu erstellen, hat Adam Mosseri eine klare Antwort: ja. Doch die Storys sind kein bevorzugtes Mittel, um die Reichweite zu erhöhen und neue Follower zu gewinnen. Dafür eignen sich Karussell-Posts und Reels viel eher. Storys sollten immer als Ergänzung zu Reels und Posts erscheinen und sind insbesondere für das Community-Building und das dauernde Engagement nützlich.
Der Artikel stammt von Niklas Lewanczik aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.