Im Zollstreit mit den USA hoffen viele Länder auf einen Deal – eines hat es offenbar geschafft: Überraschend kündigt Donald Trump auf Truth Social für Donnerstag das erste Abkommen „von vielen“ an, verrät aber nicht, um welches Land es sich handelt. Angeblich liegt es in Europa.
US-Präsident Donald Trump gibt mehreren US-Medien zufolge noch am Donnerstag den Abschluss eines Handelsabkommens mit Großbritannien bekannt. Dies berichteten die „New York Times“ und das Nachrichtenportal Politico, das wie WELT zu Axel Springer gehört, unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Trump hatte zuvor in seinem Onlinedienst Truth Social angekündigt, er werde am Donnerstag ein „wichtiges“ Handelsabkommen mit einem „großen, hochgeschätzten Land“ bekanntgeben.
Er werde das Abkommen bei einer Pressekonferenz um 10 Uhr (Ortszeit, 16 Uhr MESZ) verkünden, schrieb Trump weiter. Es handle sich um das „erste von vielen“ Vertragswerken. Nach Angaben der „New York Times“ war zunächst unklar, ob das Abkommen zwischen USA und Großbritannien bereits abgeschlossen sei oder lediglich ein Rahmenabkommen verkündet werde.
Großbritannien hatte am Dienstag den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit Indien bekanntgegeben – auch vor dem Hintergrund der aggressiven Zollpolitik der USA seit dem Amtsantritt Trumps im Januar.
Die US-Aktienindex-Futures stiegen in der Folge der Ankündigung, die asiatischen Aktien konnten ihre Verluste reduzieren. Die Kontrakte für den S&P 500 stiegen um 0,5 Prozent, nachdem Trump das Abkommen angekündigt hatte, ohne den Namen des Landes zu nennen. Futures für europäische Aktien stiegen um 0,7 Prozent.
Trump hatte nach seinem Amtsantritt vor mehr als hundert Tagen höhere Zölle gegen fast alle Handelspartner verhängt. Mit den Importaufschlägen will er nach eigenen Angaben das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten senken und Arbeitsplätze zurück ins Land holen, etwa in der Autoindustrie. In den vergangenen Wochen hatte Trump mehrfach erklärt, andere Staaten würden derzeit „Schlange stehen“, um Abkommen mit den USA abzuschließen.
AFP/Bloomberg/dpa/saha