Kiel. Der Kieler U-Boot-Bauer Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) will weitere U-Boote für Singapur bauen. Es sei ein Vertrag zum Bau zwei weiterer U-Boote des Typs 218SG unterzeichnet worden, teilte die Werft mit. Damit wachse das Rekordauftragsbuch von TKMS mit aktuell etwa 16 Milliarden Euro weiter an.
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Die Auftragserweiterung könne im Rahmen der bestehenden Kapazitäten in Deutschland, trotz hoher Auslastung bis in die 2040er Jahre hinein, abgewickelt werden. TKMS-Chef Oliver Burkhard sagt: „Es erfüllt uns mit Stolz, dass uns Singapur erneut das Vertrauen ausgesprochen hat, denn unsere Partnerschaft geht weit über die Fertigung der U-Boote hinaus.“
Zuvor hatte der kleine, aber reiche südostasiatische Stadtstaat bereits vier U-Boote in Kiel bauen lassen – die „Invincible“, „Impeccable“, Illustrious“ und „Inimitable“. Ende 2022 nahmen der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Singapurs damaliger Premier Lee Hsien Loong an der Förde an der Taufe von zwei U-Booten teil. Zur Taufe 2024 kam Verteidigungsminister Boris Pistorius nach Kiel.
Die vier Boote der „Invincible“-Klasse sind 70 Meter lang und gehören zu den größten U-Booten, die seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gebaut wurden. Sie verfügen über einen außenluftunabhängigen Brennstoffzellen-Antrieb. Ausgelegt sind sie für eine Besatzung von 28 Männern und Frauen.
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Ausgestattet sind die Boote der „Invincible“-Klasse mit acht Torpedorohren. Sie können Spezialkräfte absetzen, sind optimiert für den Einsatz in tropischen Gewässern und haben eine besonders große Reichweite.
TKMS soll auch U-Boote der Klasse 212CD für die Deutsche Marine bauen
TKMS beschäftigt mehr als 8000 Personen auf drei Werften in Kiel, Wismar und Itajaí (Brasilien) sowie an Standorten weltweit. Rund 3300 arbeiten in Kiel. Mit den vollen Auftragsbüchern ist TKMS nach eigenen Angaben bis Anfang der 2040er Jahre ausgelastet.
Im Dezember hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags den Bau von vier weiteren U-Booten der modernen Klasse 212CD für die Deutsche Marine bewilligt. Allein das Auftragsvolumen für die deutschen Einheiten liegt bei 4,7 Milliarden Euro. Nach früheren TKMS-Angaben hat auch Norwegen bereits signalisiert, die Anzahl der U-Boote erhöhen zu wollen.
Weitere Großaufträge für TKMS sind nach Unternehmensangaben der neue Forschungseisbrecher Polarstern und Finanzmittel zum Projektstart der neuen Fregattengeneration F127.
KN