Wer eine Immobilie in Italien kaufen oder erben möchte, sollte die Unterschiede zwischen Kataster und Grundbuchsystem kennen:
In Italien gibt es zwei Hauptsysteme:
🔹 Kataster (Catasto): Verzeichnet technische Daten (Fläche, Lage, Nutzung) und dient primär der steuerlichen Einstufung. Hier wird auch der valore catastale (Katasterwert) festgelegt – eine rechnerische Größe, die meist unter dem Marktwert liegt und zur Berechnung von Steuern verwendet wird.
🔹 Marktwert (valore di mercato): Entspricht dem tatsächlichen Kaufpreis bzw. dem realen Verkehrswert der Immobilie – Grundlage für Preisverhandlungen, nicht aber für Steuern.
🔹 Grundbuch (Registro Immobiliare): Gibt verbindlich Auskunft über das Eigentum, Hypotheken und Dienstbarkeiten. Hier muss man nachsehen, ob eine Person rechtmäßiger Eigentümer ist.
Im Trentino-Südtirol gilt dagegen das Registro Fondiario (Grundbuch nach österreichischem Modell) – ein präziseres System mit Vorrangwirkung und öffentlichem Glauben.
Tipp: Vertrauen Sie nicht allein auf Katasterdaten – nur das Grundbuch gibt rechtssichere Auskunft über Eigentumsverhältnisse.
🔹 Wie erhält man Kataster- und Grundbuchinformationen?
In Italien ist es möglich, die wichtigsten Informationen zu einer Immobilie durch sogenannte Visure „Catastali“ und „Ipotecarie“ (Kataster- oder Grundbuchauszüge) zu erhalten. Diese Dokumente liefern Auskunft über:
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die technische Beschreibung der Immobilie (visura catastale),
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den eingetragenen Eigentümer, (visura ipotecaria)
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eventuelle Belastungen wie Hypotheken (Grundbuchauszug / ispezione ipotecaria).
Besonders bei Erbschaften ist es dringend zu empfehlen, die Katasterdaten zu überprüfen, um zukünftige Probleme beim Verkauf oder bei der Nutzung der Immobilie zu vermeiden. Fehlerhafte oder unvollständige Eintragungen können den Verkauf verzögern oder sogar blockieren.
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