Zwar hat sich der Bitcoin-Preis nach seinem Einbruch im April 2025 wieder stabilisiert. Für viele Menschen, die mit Bitcoin-Mining Geld verdienen wollen, hat sich die Situation zuletzt aber verschärft.
Bitcoin-Mining weniger profitabel
Wie aus Daten von Coinshares hervorgeht, sind die Kosten für das Bitcoin-Mining zuletzt explodiert. Selbst für große Mining-Farmen wird es demnach zunehmend weniger profitabel. Mussten große Firmen im Herbst 2024 noch mit 56.000 Dollar rechnen, um einen Bitcoin zu schürfen, sollen es aktuell im Schnitt 82.000 Dollar sein.
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Weil der Bitcoin-Preis Ende April wieder auf knapp 95.000 Dollar gestiegen ist – von 75.000 Dollar wenige Wochen zuvor –, lohnt sich das für Mining-Farmen zumindest technisch gesehen. Der Preisanstieg von 47 Prozent dürfte aber auch an diesen Unternehmen kaum vorübergehen.
Deutsche Miner: 200.000 Dollar für 1 Bitcoin
Für kleinere Mining-Firmen oder Einzelnutzer:innen in den USA liegen die Kosten für das Mining eines Bitcoins dagegen schon bei 137.000 Dollar, wie Gizmodo schreibt. In Deutschland müsste man demnach sogar 200.000 Dollar zahlen – ein ganz klares Minusgeschäft bei den aktuellen Bitcoin-Preisen.
Besser steigt eigentlich nur aus, wer mit sehr geringen Strompreisen rechnen kann. Kein Wunder also, dass Betreiber:innen von Mining-Farmen in den USA versuchen, eine eigene Stromversorgung über selbst gebaute Kraftwerke auf die Beine zu stellen.
Hashrate erstmals bei über 1 Zetahash pro Sekunde
Schon jetzt haben die USA laut Hashrate-Index einen großen Anteil von schätzungsweise 36 Prozent an der weltweiten Hashrate. Und die ist auf dem Weg zu immer neuen Hochs. Erst Anfang April wurde erstmals die Marke von einem Zetahash pro Sekunde durchbrochen. Anfang 2027 könnte laut Coinshares-Prognose eine Verdopplung auf zwei Zetahash pro Sekunde erreicht werden.
Für Marktbeobachter:innen ist das derweil auch ein gutes Zeichen, denn es unterstreicht die zunehmende Stabilität und Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks. Je höher Hashrate und Mining-Difficulty – mit 123 Billionen ebenfalls auf Rekordhoch – desto geringer die Möglichkeit eines 51-Prozent-Angriffs. Mit einem solchen könnte eine feindliche Organisation etwa Bitcoin-Transaktionen rückgängig machen.
Gestiegene Energie- und Hardwarekosten
Allerdings zeigen die Rekordwerte auch an, dass deutlich mehr Energie und Rechenpower aufgewendet werden müssen, um erfolgreich beim Mining zu sein. Und da spielen neben Nachwirkungen des Bitcoin-Halvings vom Mai 2024 eben auch die weiterhin hohe Inflation sowie gestiegene Energie- und Hardwarekosten eine Rolle.
Angeheizt auch durch die gleichzeitig explodierende Nachfrage nach ähnlichen Ressourcen durch den KI-Hype. Der dazu geführt hat, dass sich viele Bitcoin-Mining-Unternehmen in Richtung KI-Branche ausrichten.
Kleinere Miner werden aus dem Markt gedrängt
Zwar dürften die in der DNA der Bitcoin-Blockchain festgeschriebene Anpassung der Mining-Difficulty sowie die fortschreitende technologische Entwicklung und möglicherweise sinkende Energiekosten dafür sorgen, dass Bitcoin-Mining für die großen Farmen einigermaßen attraktiv bleibt. Kleinere Anbieter und einzelne Miner:innen werden aber weiter aus dem Markt gedrängt.
Ein Trend, der sich auch in der Verteilung der geschürften Bitcoins zeigt. Denn laut Bitinfocharts sollen ein Prozent der Bitcoin-Wallets über 90 Prozent aller im Umlauf befindlichen Bitcoins verfügen.