Kostenlose Konten ohne größere Einschränkungen wie monatlichen Mindestgeldeingang oder andere Regeln sind angesichts sinkender Zinsen seltener geworden. Ganz ohne Bedingungen kostenlos sind laut Stiftung Warentest nur noch zehn überregionale Girokonten und fünf Konten regionaler Volks- und Raiffeisenbanken.
Jetzt kommt die zur spanischen Santander Group gehörende Openbank mit einem neuen Konto, das nicht nur gebührenfrei ist, was die monatlichen Grundgebühren betrifft, sondern noch dazu mit einer attraktiven Verzinsung kommt. Das Guthaben wird – ohne Begrenzung wie in einigen anderen Fällen – mit 1,5 Prozent verzinst. Allerdings setzt dies die Aktivierung der Extra Benefits voraus. Fair ist die monatliche Auszahlung der Zinsen, wobei sich der Zinssatz zwar ändern kann (was die Bank zwei Monate im Voraus ankündigen will), aber nicht automatisch an den Zinsanpassungen der Europäischen Zentralbank hängt.
Keine Girocard dabei – aber eine Debitcard
Bei der Santander-Gruppe handelt es sich um eine der größten spanischen Bankengruppen, die zu den umsatztärksten Finanzinstituten Europas zählt. Das Konto soll für alle Bankgeschäfte des täglichen Bedarfs genutzt werden, es wird aber auch als Zweitkonto akzepiert (kein Mindestgehaltseingang).
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Die Kund:innen bekommen zu ihrem Girokonto zwar keine Girocard (auch nicht gegen Aufpreis), dafür aber eine kostenlose Open Debit Plus Karte aus dem Hause Mastercard, die weltweit ziemlich überall akzeptiert wird. Praktisch geregelt ist die Bargeldversorgung: Kund:innen können bis zu fünf Mal monatlich an allen Geldautomaten der Eurozone sowie unbegrenzt an allen 40.000 Geldautomaten der Santander-Gruppe weltweit kostenlos Geld abheben.
Kostenlose Echtzeitüberweisung und digitale Antragsstrecken
Die Openbank arbeitet dabei mit deutschen IBAN-Kontonummern, sodass auch das Thema IBAN-Diskriminierung nicht zum Problem werden kann. Zwar sollte es eigentlich gleichgültig sein, welche Buchstabenkombination eine IBAN trägt, doch gibt es bis heute Probleme mit bestimmten anderen Banken, die dann Überweisungen abweisen oder gar nicht erst ermöglichen. Zahlungsanbieter, die eben über keine deutsche IBAN verfügen, haben dies immer wieder angeprangert.
Neben kostenlosen Echtzeitüberweisungen im Euroraum bietet die Bank eine Reihe von Anlageprodukten, die sich per App oder online abschließen lassen. Der Onboarding-Prozess erfolgt ebenfalls durchgängig digital, verspricht das Unternehmen. Inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist der telefonisch erreichbare deutschsprachige Kundenservice (an sieben Tagen die Woche von 8 bis 22 Uhr).
Die Openbank hat vor einigen Monaten erklärt, man wolle insbesondere im deutschen Markt in nächster Zeit stark wachsen, was wohl auch ein Teil der Erklärung für die attraktiven Konditionen sein dürfte. Dabei unterliegt die Openbank neben der spanischen Bankenaufsicht durch die Banco de España nun in Deutschland auch der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
Tipp: Auf der Suche nach dem optimalen Kontomodell für dich? Die Bafin hat hierfür kürzlich ein offizielles Vergleichsportal gelauncht.