Donald Trumps „Liberation Day“, seine Ankündigung hoher Zölle für wichtige Handelspartner, löste ein weltweites Börsenbeben aus. Die Aktienkurse stürzten am Montag so stark ab wie seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr.
Das traf auch viele Privatanleger:innen, die beim Blick auf ihre Aktiendepots und ETF-Sparpläne tiefrote Zahlen sahen.
Störungen bei Trade Republic & Co.
Am Montagmorgen kam für viele ein weiteres Problem hinzu: Wer per App oder Online-Depot handeln wollte, stellte schnell fest, dass bei einigen Brokern und Banken nichts mehr ging.
Empfehlungen der Redaktion
Die App des Neobrokers Trade Republic war zeitweise kaum erreichbar, als der Dax mit einem Minus von 10 Prozent in den Handel startete. Nutzer:innen berichteten im Internet, sie hätten zwischen 9 und 10.30 Uhr nicht auf ihre Depots zugreifen können. Statt aktueller Kontostände sahen sie leere oder unvollständig angezeigte Depots – offenbar hatte die App Ladeprobleme. Auch der Kauf oder Verkauf von Wertpapieren war zeitweise nicht möglich. Trade Republic bat in der App um Geduld. Auf Nachfrage erkärte der Neobroker, bei einigen Nutzer:innen sei es zu Ladeverzögerungen bei der Darstellung des Portfolios gekommen, der Kauf und Verkauf von Wertpapieren sei aber zu jeder Zeit möglich gewesen.
Auch Online-Banken betroffen
Doch nicht nur Trade Republic kämpfte mit dem Kundenansturm: Auch andere Online-Banken und Broker meldeten Störungen.
Auf LinkedIn berichteten Nutzer:innen, dass der Online-Broker Max Blue der Deutschen Bank sowie das Online-Banking des Instituts zeitweise nicht funktionierten. Die Bank verwies in ihrer Anwendung auf „Einschränkungen wegen hohen Handelsaufkommens“. Auf dem Portal Allestoerungen.de häuften sich ab dem frühen Morgen ebenfalls Meldungen über Probleme bei der Deutschen Bank.
Ähnliche Schwierigkeiten gab es offenbar bei der Commerzbank, ihrer Tochter Comdirect und der Deutschen Kreditbank (DKB). Kund:innen der Commerzbank klagten, dass sich Kurse nicht aktualisieren ließen und der Wertpapierhandel zeitweise unmöglich war. Ein Sprecher der Commerzbank erklärte die Störungen mit überlasteten Handelssystemen der Deutschen Börse. Dort habe das hohe Handelsaufkommen zu Beeinträchtigungen geführt. Die Deutsche Börse selbst wies dies jedoch zurück. Trotz der erhöhten Belastung habe es keine Störungen gegeben.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Handelssysteme von Neobrokern unter einem Kundenansturm zusammenklappen. Zuletzt war das etwa im August letzten Jahres der Fall, als Anleger verstärkt Tech–Aktien wie Nvidia, Amazon und Apple verkauften.
Auch während des Börsenhypes um die Gamestop-Aktie im Januar 2021 geriet Trade Republic unter Druck. Damals verabredeten sich Kleinanleger:innen zum Kauf dieser und anderer Aktie und lösten eine Ansturm auf die Handelssysteme von Neobrokern aus. Trade Republic kämpfte damals zunächst mit technischen Problemen und untersagte Kund:innen dann sogar zeitweise den Kauf der Aktien.