Die deutsche Inflationsrate ist im März etwas gesunken. Lebensmittel allerdings wurden teurer.
Quelle: dpa
Wer Appetit hat auf einen knackigen Frühlingssalat, muss tief in die Tasche greifen: Tomaten und Paprika haben im März in einigen Bundesländern Preissteigerungen um rund 30 Prozent erlebt. Kraftstoffe und Gas haben sich dagegen verbilligt – was Autofahrer an der Tankstelle beobachten und Mieter an der Abrechnung ihres Versorgers ablesen können.
Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
ZDFheute Infografik
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Inflation bei Dienstleistungen bleibt hoch
Die Beschäftigten fordern zum Ausgleich höhere Löhne – und das schlägt auf die arbeitsintensiven Dienstleistungen durch.
Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank
Trotz Rückgang der Inflation bleiben viele Preise in Deutschland auf einem sehr hohen Level.01.02.2025 | 2:35 min
Zwei-Prozent-Ziel in Sicht
Die Entwicklung der Dienstleistungsinflation dürfte ein entscheidender Faktor sein, ob sich die Inflation wieder in Richtung des Zielwertes der Zentralbanken von zwei Prozent bewegt. Das weiß auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel. „Dienstleistungen machen fast die Hälfte des Warenkorbs aus“, so Nagel bei der Vorstellung der Bilanz vor wenigen Wochen in Frankfurt.
Damit die Gesamtrate auf zwei Prozent zurückgeht, sollten auch die Dienstleitungspreise weniger stark steigen.
Joachim Nagel, Bundesbankpräsident
Auch Wohnen wird teuer, zum Beispiel für Studenten: Zum Sommersemester kostet ein WG-Zimmer durchschnittlich 493 Euro.10.03.2025 | 0:24 min
Viele Ökonomen rechnen damit, dass die Inflation spätestens im kommenden Jahr wieder die Zielmarke von zwei Prozent erreichen könnte. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Sorgen vor einem Wiederauflammen der Inflation übertrieben waren“, sagte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung gegenüber ZDFheute.
Die Inflation ist in Deutschland – und im Euroraum insgesamt – unter Kontrolle und stellt absehbar keine neue Gefahr dar.
Sebastian Dullien, Wirtschaftswissenschaftler
Rezession, Inflation: Hohe Preise für Lebenshaltung bringen immer mehr Menschen an die Armutsgrenze.28.01.2025 | 14:51 min
US-Zollpolitik und Sondervermögen könnten Inflation wieder befeuern
Bislang gibt es bereits 25-Prozent-Zölle auf Stahl und Aluminium, in dieser Woche ist seitens der Regierung in Washington die Einführung von Zöllen auch auf Autos aus Europa geplant.
Und schließlich könnten auch die geplanten Sondervermögen hierzulande für steigende Preise in bestimmten Wirtschaftsbereichen sorgen. „Eine durch riesige Kredite angefachte Nachfrage trifft ab dem kommenden Jahr auf eine Volkswirtschaft mit Fachkräftemangel“, so der Ökonom Jörg Krämer. Das sei ein starkes Argument für eine Inflationsrate über zwei Prozent auch im kommenden Jahr.
Deutschland nimmt so viele Schulden auf wie nie zuvor. ZDF-Börsenexpertin Valerie Haller zu den Auswirkungen das auf die Wirtschaft.21.03.2025 | 1:01 min
Wenn auch langsamer: Die Preise steigen
Jedenfalls ist die starke Teuerungswelle nach 2022 erst einmal vorbei. Für viele Verbraucher mit knappen Einkommen ist das allerdings nur ein schwacher Trost, denn die Preise steigen nach wie vor – nur eben im Bereich leicht oberhalb des Zwei-Prozent-Zieles und damit weniger stark als in jüngster Vergangenheit. So bleibt der Gang in den Supermarkt teuer – abzulesen etwa an den Preisen für Tomaten oder Paprika.
Quelle: dpa