Bier aus dem Ausland ist Donald Trump mittlerweile ein Dorn im Auge – wie auch europäische Autos. Nicht nur die deutsche Wirtschaft rechnet gerade, was das bedeuten könnte.02.04.2025 | 2:05 min
Trumps Schlüsselaussage sei: „Sie fügen es uns zu und wir fügen es ihnen zu“, macht ZDF-Korrespondentin Claudia Bates klar.
Trump sieht die USA als Opfer, das von anderen Ländern ausgebeutet wird.
Claudia Bates, ZDF-Korrespondentin
Trump spricht von „Tag der Befreiung“
Nun will er ein höchst komplexes System einführen, das sowohl wechselseitige als auch pauschale Strafabgaben enthält.
Was bedeutet das für die Weltwirtschaft?
Die neuen US-Zölle werden Ökonomen und Zentralbanken zufolge zu einem beträchtlichen Schaden für die Weltwirtschaft führen. Reziproke Zölle würden das bisherige Handelssystem auf den Kopf stellen.
Trump geht davon aus, dass jetzt Firmen nach Amerika strömen werden, um hier zu produzieren, dass Jobs dadurch entstehen werden, dass die Wirtschaft insgesamt angekurbelt wird.
Claudia Bates, ZDF-Korrespondentin
„Und den USA, das von ihm eben versprochene goldene Zeitalter bevorsteht – gegen die Bedenken von Experten“, sagt Bates.
Bei diesem Konzept würde die deutsche Wirtschaft laut Münchner Ifo-Institut hingegen noch relativ gut wegkommen, weil die Lücke zwischen den Zöllen auf beiden Seiten des Atlantiks vergleichsweise gering ist.
Während Trump mit neuen US-Zöllen auf ein „goldenes Zeitalter“ spekuliert, rechnen Experten mit dem Gegenteil. Die EU reagiert besonnen, hat aber Maßnahmen-Pakete in der Schublade.02.04.2025 | 4:26 min
Trump: Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen
Zölle in Höhe von zehn Prozent sollen universell auf Importe aus allen Ländern in die Vereinigten Staaten gelten. Jenseits davon soll es individuelle Strafabgaben geben, die je nach Land variieren. Dabei werden besonders jene Länder ins Visier genommen, die aus Sicht der USA besonders hohe Handelsbarrieren für amerikanische Produkte haben.
Trump moniert neben Zöllen immer wieder andere Handelshemmnisse wie Importvorgaben, Subventionen oder andere Regularien. „Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen als der Tag, an dem die amerikanische Industrie wiedergeboren wurde“, sagte Trump.
Jahrzehntelang wurde unser Land geplündert, gebrandschatzt, vergewaltigt und ausgeplündert, von nahen und fernen Nationen, von Freunden und Feinden gleichermaßen.
Donald Trump, US-Präsident
Dies sei nun vorbei. Trump sprach von einem der wichtigsten Tage in der US-Geschichte. Das „goldene Zeitalter“ der USA komme zurück. Trump setzt seit dem Wiedereinzug ins Weiße Haus – ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit – auf Zölle.
Trumps Ziel ist, US-Unternehmen davon abzuhalten, Produkte aus dem Ausland einzuführen. Das soll langfristig den Produktionsstandort USA fördern. Da mit Gegenzöllen gerechnet wird und auf die exportierenden Unternehmen Umsatzeinbußen zukommen dürften, könnte dies zu einem Rückgang der Produktion und möglichen Stellenstreichungen führen, was die Wirtschaft insgesamt belasten kann.
Ein eskalierender Handelskonflikt zwischen den USA und der EU wird daher auch für deutsche Verbraucher deutlich spürbare Auswirkungen haben.
Gerade die Autozölle treffen Europa und den deutschen Markt schwer.
heute – in Europa02.04.2025 | 2:12 min
Wie will die EU reagieren?
Es gebe aktuell „keine Grundlage für Verhandlungen“ mit den USA, so der Handelsausschuss-Vorsitzende der EU, Bernd Lange (SPD). Man lasse sich nicht „willkürlich erpressen und unter Druck setzen“.02.04.2025 | 6:31 min
In einem weniger schlimmen Szenario könnte Trump schnell davon überzeugt werden, die Zölle vorübergehend wieder auszusetzen – um dann mit Verhandlungen zu beginnen. Im Worst-Case-Szenario würde es zu einem langen Handelskrieg kommen – mit schweren Folgen für die Wirtschaft.
Die EU gebe die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung mit Trump „nicht komplett auf“, so ZDF-Korrespondent Luc Walpot aus Straßburg. China wittere „eine Chance“, so ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer in Peking.02.04.2025 | 3:33 min
Was könnte die EU den USA in Verhandlungen anbieten?
Neben Zollsenkungen auf Waren wie US-Autos gelten neue Abkommen als Option. Nach Einschätzung der EU-Kommission könnten die EU und Trump etwa einen neuen Deal zum Ausbau amerikanischer Exporte von Flüssiggas (LNG) schließen.
Zudem wäre es möglich, mehr Militärtechnik und Agrargüter aus den USA zu importieren.
Quelle: dpa, Reuters, AFP