Donald Trump setzt seit seiner Amtseinführung konsequent um, was er zuvor angekündigt hat: weniger Geld für NATO und Ukraine, weniger Unterstützung Europas und hohe Strafzölle.30.03.2025 | 4:01 min
heute – in Europa02.04.2025 | 2:12 min
US-Präsident Donald Trump will noch heute neue Zölle verkünden. Wie sich das an der Börse bemerkbar macht, erklärt Valerie Haller.02.04.2025 | 1:18 min
Kanada: Das „europäischste nicht-europäische Land“
In Reaktion auf bisherige Zölle und die Androhung neuer Handelsbarrieren rücken andere Länder näher zusammen. So betonte etwa Kanadas Sonderbeauftragter für Europa, Stéphane Dion, auf der Hannover Messe, seine Heimat sei „das europäischste nicht-europäische Land“. Damit sei Kanada ein idealer Partner für ein Freihandelsabkommen mit der EU.
Die Stimmung in Kanada droht zu kippen: Strafzölle und Boykotte gegen Trump und die USA bestimmen das Verhältnis zum großen Nachbarn.26.03.2025 | 6:28 min
Das gibt es bereits, es trägt den Namen CETA und wurde 2017 vom Europäischen Parlament angenommen. Allerdings steht die Ratifizierung durch Kanada und zehn Staaten der EU noch aus, so ist es bis heute nur in Teilen in Kraft getreten. Es könnte durch den US-Protektionismus aber einen neuen Schub erfahren.
DIW: Drei Optionen gegen US-Protektionismus
Beim DIW sieht man aus europäischer Perspektive drei Handlungsmöglichkeiten:
- Verhandlungen mit den USA
- Gegenzölle
- Vertiefen des EU-Binnenmarktes sowie Beziehungen zu anderen Freihandelspartnern.
„Die dritte Option ist die einzige, die zu spürbarem und langfristigem Wirtschaftswachstum führen und die Widerstandsfähigkeit der EU stärken kann“, ist sich Handelsexpertin Sonali Chowdhry aus dem DIW sicher.
Für die ohnehin angeschlagene deutsche Autoindustrie sind die Zoll-Ankündigungen aus den USA ein Schock. Wie die EU nun reagieren will, ist derzeit noch geheim. 28.03.2025 | 2:20 min
Peking, Seoul und Tokio loten engere Handelsbeziehungen aus
Trotz politischer Differenzen zwischen Peking, Tokio und Seoul loten diese Länder nun Möglichkeiten zu Freihandelsabkommen, zumindest aber verstärkter Zusammenarbeit aus.
Neue Abkommen: „Damit der Welthandel nicht den Bach runtergeht“
Auch diese Annäherung ist eine direkte Antwort auf die protektionistische Handelspolitik der USA. So gelten bereits Zölle auf alle Einfuhren Chinas in die USA. Die EU ist von Zöllen auf Stahl und Aluminium betroffen. Und in dieser Woche sollen auch 25-Prozent-Zölle für Autos und Autoteile in die USA gelten. Wie Deutschland sind die asiatischen Exporteure besonders betroffen – sie zählen zu den wichtigsten Lieferanten für den US-amerikanischen Automarkt.
„Es gibt ja schon andere Freihandelszonen, auch in Südostasien“, sagt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer gegenüber ZDFheute. „Und generell ist es ein gutes Zeichen, dass diese Länder über alle Differenzen hinweg versuchen, neue Handelsabkommen miteinander zu schließen.“
Es geht darum, möglichst viel vom freien Welthandel zu retten, damit nicht das ganze System den Bach runtergeht.
Jörg Krämer, Commerzbank-Chefvolkswirt
Europa könnte sich beispielsweise auch noch stärker auf Indien oder etwa die Mercosur-Staaten Südamerikas zubewegen.
„Liberation Day“ – die USA schaden sich selbst
Aus amerikanischer Perspektive sieht die Welt freilich anders aus. Der „Liberation Day“ soll die USA wirtschaftlich in ein goldenes Zeitalter führen.
Volkswirt Jörg Krämer sieht das anders. „Langfristig bedeutet das ja, dass die Amerikaner sich zum guten Teil zurückziehen aus der internationalen Arbeitsteilung. Das heißt, sie müssen dann viele Dinge selbst machen und das ist unproduktiv. Damit schaden sich die Vereinigten Staaten wirtschaftlich auf lange Sicht nur selbst – ganz klar“.
US-Präsident Trump spielt wieder sein Lieblings-Spiel: das Zocken mit Zöllen. ZDF-Wirtschaftskorrespondent Florian Neuhann über Trumps Erpressungen und was wir dagegen tun können.21.03.2025 | 12:48 min