Dresden: Blick auf den Brückenzug der teilweise eingestürzten Carolabrücke auf der Neustädter Seite der Elbe.
Quelle: dpa
Nach einem neuen Spannstahlbruch am noch stehenden Teil der Dresdner Carolabrücke ist die Schifffahrt erneut komplett ausgesetzt. Frühestens ab Montag können einzelne kontrollierte Durchfahrten wieder zugelassen werden, wenn es keinen weiteren Bruch gibt, teilte die Landeshauptstadt mit.
Mitten in der Nacht war die Dresdner Carolabrücke letzten September teilweise in die Elbe gestürzt. 2025 hätte der Brückenzug saniert werden sollen. 11.09.2024 | 11:25 min
Der Bruch wurde in der Nacht zu Donnerstag im Bereich über dem Elbpfeiler auf Altstädter Seite festgestellt, seither gilt laut Auskunft einer Sprecherin die Sperrung. In der vergangenen Woche waren mehrere Spannstahlbrüche in den beiden noch stehenden Brückenzügen festgestellt worden. Sie gelten seither als akut einsturzgefährdet.
Dass Brücken massiv aussehen, heiße nicht, dass sie tragfähig seien, so Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer. Bei Infrastruktur laufe man den Problemen hinterher.11.09.2024 | 5:24 min
Die Freigabe für den gewerblichen Schiffsverkehr mit Voranmeldung wurde zwischenzeitlich zurückgenommen, ab Anfang der Woche waren wieder dringende Durchfahrten nach Anmeldung möglich. Die Brüche werden von einer sogenannten Spannungsrisskorrosion ausgelöst, die auch als Hauptursache für den Einsturz des Brückenzugs C im vergangenen September gilt. Im Beton der Brücke sind zahlreiche Spannstahlglieder verbaut. Wenn zu viele von ihnen reißen, wirkt sich das auf die Tragfähigkeit aus.
Stadt beauftragt Abriss-Unternehmen für stehende Brückenzüge
Für den Abriss der noch stehenden Brückenzüge A und B hat die Stadt inzwischen ein Unternehmen beauftragt. Die Arbeiten sollen zeitnah beginnen, Vorbereitungen dafür laufen.
Der Einsturz eines Teilzuges der Dresdner Carolabrücke hinterlässt viele Fragezeichen? Der eingestürzte Teil sollte 2025 saniert werden.13.09.2024 | 0:44 min
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