Wenn die Türen geschlossen bleiben: Am Donnerstag soll laut Verdi in Kliniken und Pflegeheimen gestreikt werden.
Quelle: dpa
Die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst gehen im März in die nächste Runde. Die Gewerkschaften fordern mindestens 350 Euro mehr Lohn und drei freie Tage zusätzlich. 17.02.2025 | 0:23 min
Speziell in Krankenhäusern will Verdi unter anderem bezahlte Pausen in Wechselschicht sowie eine bessere Eingruppierung von Hebammen durchsetzen. Im kommunalen Rettungsdienst soll die wöchentliche Höchstarbeitszeit von 48 auf 42 Stunden reduziert werden.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen. Dort steht Mitte März die nächste Verhandlungsrunde an.
Verdi: Keine Anerkennung durch Arbeitgeber
„Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler.
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Doch die Arbeitgeber ließen diese Anerkennung vermissen, fügte sie hinzu. Sie bezog dies darauf, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten.
Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation.
Sylvia Bühler, Verdi-Bundesvorstandsmitglied
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die Tarifgespräche des öffentlichen Dienstes laufen. Die Kommunen schauen mit Sorgen darauf und befürchten zusätzliche Belastungen. Frank Bethmann berichtet.17.02.2025 | 1:02 min
Kommunale Haushalte angespannt
Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben für die bundesweit über 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen bisher kein Angebot vorgelegt.
Die Kommunen klagen vor allem über akute Geldnot. Einer Umfrage des Städtetags unter 100 Großstädten zufolge können 37 Prozent der Städte keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen. Weitere 47 Prozent schafften einen ausgeglichenen Haushalt nur, indem sie auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen.
Mindestens 350 Euro mehr Gehalt (8 Prozent), mehr Souveränität bei der Arbeitszeit und drei zusätzliche freie Tage zur Entlastung. Dies sind die wesentlichen Forderungen, der Gewerkschaften für die TVöD-Tarifrunde.24.01.2025 | 1:35 min
Der Verhandlungsführer des dbb Beamtenbunds und Tarifunion, Volker Geyer, sagte jedoch bei einer Kundgebung seiner Gewerkschaft vor der Zentrale des Bundesnachrichtendiensts in Berlin: „Dass die Arbeitgeber immer sagen, dass kein Geld da ist, das ist nichts Neues.“ Der Staat habe im vergangenen Jahr fast eine Billion Euro an Steuern eingenommen.
In diesem Staat ist für alles Geld da, da muss auch Geld da sein für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, denn ihr haltet jeden Tag diesen Staat am Laufen“
Volker Geyer, Verhandliungsführer des dbb Beamtenbunds und Tarifunion
Ohne bessere Entlohnung fehle auch Nachwuchs für den öffentlichen Dienst. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.
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:Gewerkschaften und Streiks
Wenn Tarifverhandlungen scheitern, dürfen Gewerkschaften streiken und Arbeitgeber Gegenmaßnahmen ergreifen. Politische Streiks gelten in Deutschland als verboten. News zu Streiks.
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Quelle: dpa, AFP, Reuters