Die Bundesautobahn 52 verbindet das Ruhrgebiet mit Düsseldorf und ist besonders im Abschnitt bei Ratingen stark befahren. Bei Kilometer 63,717 in Fahrtrichtung Düsseldorf befindet sich eine häufig genutzte Messstelle zur Geschwindigkeitsüberwachung. Die Verkehrsüberwachung in diesem Bereich dient der Unfallprävention, sorgt jedoch aufgrund der speziellen Gegebenheiten und möglichen Messfehler häufig für Unsicherheiten bei den betroffenen Verkehrsteilnehmern.
In diesem Artikel analysieren wir die Eigenheiten der Messstelle, potenzielle Fehlerquellen und Ihre rechtlichen Optionen, wenn Sie dort geblitzt wurden.
Besonderheiten der Messstelle
Die Messstelle bei Kilometer 63,717 auf der BAB 52 liegt in einem Bereich, der durch hohes Verkehrsaufkommen und häufig wechselnde Geschwindigkeitsbegrenzungen gekennzeichnet ist. Besonders in der Nähe von Anschlussstellen oder aufgrund variabler Tempolimits bei hoher Verkehrsdichte oder schlechter Witterung passieren an solchen Messpunkten häufig Geschwindigkeitsüberschreitungen.
Auf der Fahrbahn in Richtung Düsseldorf gilt in der Regel ein Tempolimit von 120 km/h. In einigen Abschnitten oder unter besonderen Bedingungen, wie etwa Baustellen, kann die Höchstgeschwindigkeit jedoch deutlich herabgesetzt werden. Solche Wechsel und die Nähe zu Abfahrten können dazu führen, dass Fahrer die Schilder übersehen und in eine Messfalle geraten.
Eingesetzte Messgeräte und typische Schwachstellen
An dieser Messstelle kommen häufig moderne Messgeräte wie der PoliScan Speed, das TraffiStar S350 oder Radargeräte wie der Multanova 6F zum Einsatz. Obwohl diese Systeme als präzise gelten, weisen sie Schwächen auf, die zu fehlerhaften Messergebnissen führen können:
-
PoliScan Speed (LIDAR-Technologie):
- Spurzuordnungsprobleme: Insbesondere bei dichtem Verkehr können Fahrzeuge auf parallelen Spuren falsch zugeordnet werden.
- Reflexionen: Schilder, Leitplanken oder andere bauliche Elemente entlang der Strecke können die Laserstrahlen ablenken und Messungen verfälschen.
-
TraffiStar S350 (Laser/Radar):
- Probleme bei Spurwechseln: Fahrzeuge, die während der Messung die Spur wechseln, können falsche Geschwindigkeitswerte auslösen.
- Witterungsabhängigkeit: Regen, Nebel oder blendendes Sonnenlicht können die Genauigkeit der Messung beeinträchtigen.
-
Multanova 6F (Radar):
- Fehlmessungen durch Reflexionen: Metallische Oberflächen, etwa Leitplanken oder Fahrzeuge, können die Radarwellen ablenken und Messfehler hervorrufen.
- Mehrspurverkehr: Auf stark befahrenen Autobahnen besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Geschwindigkeit einem falschen Fahrzeug zugeordnet wird.
Häufige Fehlerquellen bei Geschwindigkeitsmessungen
Neben den spezifischen Schwächen der Geräte gibt es weitere häufige Fehlerquellen, die Messungen an der BAB 52 anfällig machen:
-
Unklare Beschilderung: Tempolimits können durch wechselnde Schilder oder unübersichtliche Beschilderungen missverständlich sein. Autofahrer, die die Regelung nicht rechtzeitig wahrnehmen, laufen Gefahr, geblitzt zu werden.
-
Fehlerhafte Aufstellung der Geräte: Die korrekte Ausrichtung von mobilen Messgeräten ist entscheidend. Bereits kleine Abweichungen können die Messergebnisse erheblich verfälschen.
-
Unvollständige Dokumentation: Jede Geschwindigkeitsmessung muss lückenlos dokumentiert werden. Fehlen Eichprotokolle oder Aufstellungsnachweise, ist die Messung rechtlich angreifbar.
-
Witterungseinflüsse: Starker Regen, Schnee oder blendendes Sonnenlicht können die Sensoren der Geräte stören und zu fehlerhaften Messungen führen.
-
Verkehrsdichte: Auf Autobahnen wie der BAB 52 mit mehreren Spuren ist es oft schwierig, die Geschwindigkeit einem einzelnen Fahrzeug eindeutig zuzuordnen.
Rechtliche Möglichkeiten bei einem Bußgeldbescheid
Wenn Sie an der Messstelle bei Kilometer 63,717 auf der BAB 52 geblitzt wurden, sollten Sie den Bußgeldbescheid prüfen lassen. Viele Bescheide beruhen auf fehlerhaften Messungen, die aufgrund von Geräteschwächen oder menschlichem Versagen angreifbar sind.
Dr. Maik Bunzel, Fachanwalt für Verkehrsrecht und Strafrecht mit Kanzleien in Cottbus, Berlin und Kiel, verfügt über umfassende Erfahrung in der Verteidigung gegen fehlerhafte Bußgeldbescheide. Mit mehr als 1.000 bearbeiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren und der Zusammenarbeit mit unabhängigen Sachverständigen für Verkehrsmesstechnik kennt er die typischen Schwachstellen der Messsysteme.
Ein Sachverständiger kann die Messprotokolle und die Funktionsweise des Geräts prüfen, um mögliche Fehler aufzudecken. In vielen Fällen führen solche Prüfungen zu einer Einstellung des Verfahrens oder einer Reduzierung der Strafe.
Kostenübernahme durch die Rechtsschutzversicherung
Die Kosten für die Überprüfung eines Bußgeldbescheids und die Beauftragung eines Sachverständigen werden in der Regel von Ihrer Rechtsschutzversicherung übernommen. Dr. Maik Bunzel klärt vorab, ob Ihre Versicherung die Kosten übernimmt, sodass Sie keine finanziellen Risiken tragen.
Fazit: Ihre Rechte bei einem Bußgeldbescheid
Die Geschwindigkeitsmessstelle auf der BAB 52 bei Kilometer 63,717 in Ratingen, Fahrtrichtung Düsseldorf, weist zahlreiche Fehlerpotenziale auf. Wechselnde Tempolimits, technische Schwächen der Geräte und typische Fehler bei der Aufstellung machen die Überprüfung eines Bußgeldbescheids lohnenswert.
Dr. Maik Bunzel steht Ihnen mit seiner langjährigen Erfahrung zur Seite und prüft Ihren Fall gründlich. Nutzen Sie das Kontaktformular auf anwalt.de, um eine unverbindliche Ersteinschätzung zu Ihrem Fall zu erhalten. Schützen Sie Ihre Rechte und vermeiden Sie unberechtigte Strafen mit professioneller rechtlicher Unterstützung!