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Das junge Unicorn Quantum Systems ist heiß, so richtig heiß! In den vergangenen Jahren flossen bereits rund 310 Millionen in das bayerische DefenseTech, das 2015 gegründet wurde. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 36,4 Millionen.

Das Münchner DefenseTech Quantum Systems, das auf elektrisch angetriebene Drohnen samt Multisensor-Technologie setzt, ist derzeit eine der heißesten deutschen Techfirmen überhaupt. Balderton Capital, Hensoldt, Airbus Defence and Space und Co. investierten kürzlich imposante 160 Millionen Euro in das Unternehmen, das 2015 gegründet wurde. Insgesamt sammelte das Unicorn bisher rund 310 Millionen ein. Hier 5 megaspannende Fakten über das umtriebige Unternehmen.
Ursprung
Das junge Drohnen-Unternehmen Quantum-Systems, das seinen Hauptsitz am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen bei München hat, wurde 2015 von Florian Seibel, Michael Kriegel, Tobias Kloss und Armin Busse gegründet. 2021 erschien die Jungfirma erstmals so richtig auf den Radar der deutschen Startup-Szene – durch ein Investment der Münchner 10x Group (Felix Haas, Jan Becker, Andreas Etten und Robert Wuttke). Damals – lange vor dem Ukraine-Krieg – waren die Drohnen von Quantum Systems vor allem für Smart Farming, zur Volumenberechnung im Tagebau oder für Vermessungsarbeiten auf Großbaustellen gedacht. Zumindest wurde dies so nach außen kommuniziert. “Die Möglichkeiten für professionelle, industrietaugliche Drohnen auf dem kommerziellen und behördlichen Markt sind in den kommenden Jahren beispiellos”, sagte 10x-Macher Haas damals.
Status quo
Inzwischen setzt das Unternehmen – ganz dem aktuellen Zeitgeist entsprechend – verstärkt auf militärische Anwendungen. “Die Drohnen- und Aufklärungssysteme von Quantum Systems sind bereits bei NATO-Partnern und Verbündeten im Einsatz, unter anderem in Deutschland, der Ukraine, Australien, Neuseeland und Spanien”, heißt es. Alles in allem setzt das Team derzeit auf “KI-gestützte Luftaufklärungssysteme für Verteidigung, öffentliche Sicherheit und Industrie”. “Unsere fortschrittlichen elektrisch senkrecht startenden und landenden (eVTOL) kleinen unbemannten Luftfahrtsysteme (sUAS) sind in Kombination mit unserer Drone Port-Lösung darauf ausgelegt, automatisierte, umsetzbare Informationen aus der Luft zu liefern. Unsere Systeme basieren auf firmeneigener Software und künstlicher Intelligenz und wandeln Luftdaten in wichtige Erkenntnisse um, die die Entscheidungsfindung in den Bereichen Sicherheit, Verteidigung und öffentliche Sicherheit sowie im kommerziellen, industriellen und GIS-Sektor erleichtern”, heißt es in der aktuellen Selbstbeschreibung. Das Zauberwort lautet somit weiter Dual Use. Das bedeutet, die Drohnen des Unternehmens können sowohl zivil als auch militärisch für Aufklärungszwecke genutzt werden.
Investoren
Der englische Investor Balderton Capital, das Verteidigungsunternehmen Hensoldt, Airbus Defence and Space, Bullhound Capital, LP&E sowie Altinvestoren wie HV Capital, Project A, Peter Thiel, DTCP, Omnes Capital, Airbus Ventures, Porsche und Notion investierten zuletzt imposante 160 Millionen Euro in Quantum-Systems. “Mit der neuen Finanzierung steigt das insgesamt eingesammelte Kapital auf 310 Millionen Euro. Mit den vorhandenen Mitteln will das Unternehmen die globale Expansion beschleunigen, die Produktion skalieren und seine autonomen Drohnensysteme, Software und KI weiterentwickeln”, teilte das Unternehmen dabei mit. Im Zuge der Investmentrunde wurde das DefenseTech erstmals mit 1 Milliarde US-Dollar bewertet und darf sich somit nun Unicorn nennen. Project A hielt zuletzt rund 8 % an Quantum Systems. Auf HV Capital entfielen 7,4 %, auf DTGP rund 7 % und auf den frühen Investor 10x knapp 5 %.
Zahlen
Im Jahre 2023 erwirtschaftete Quantum Systems einen Umsatz von 36,4 Millionen Euro (Vorjahr: 18,9 Millionen). Dabei stand unter dem Strich ein Jahresüberschuss von 1,3 Millionen (Vorjahr: -743.571). Für 2024 peilte das Team zuletzt rund 106 Millionen Umsatz an. Derzeit beschäftigt Quantum Systems 550 Mitarbeitende.
Zukunft
Derzeit stehen bei Quantum Systems alle Zeichen auf Expansion. “Mit den vorhandenen Mitteln will das Unternehmen die globale Expansion beschleunigen, die Produktion skalieren und seine autonomen Drohnensysteme, Software und KI weiterentwickeln”, hießt es im Zuge der Unicorn-Investmentrunde. Dabei setzte das Team zuletzt auch auf Übernahmen (AirRobot und Nordic Unmanned UK). “Nach der Übernahme des deutschen Herstellers AirRobot im März ist Quantum Systems nun Tier-1-Lieferant des britischen Verteidigungsministeriums. Durch die Übernahme von Nordic Unmanned UK, einem globalen Anbieter hochwertiger Drohnentechnologien und -dienstleistungen, erfolgte kürzlich zudem der Markteintritt in das Vereinigte Königreich”, teilt das Unicorn mit.
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