Milliardendeal in der Film- und Medienbranche: Der US-Streamingdienst Netflix wird das Hollywood-Urgestein Warner Bros. Discovery übernehmen. Der Preis soll 72 Milliarden Dollar betragen. Doch es gibt kartellrechtliche Bedenken.
Netflix hat das Rennen um den Hollywood-Konzern Warner Bros. Discovery gewonnen und übernimmt das Studio- und Streaminggeschäft für knapp 72 Milliarden US-Dollar. Der Streamingdienst bezahlt einen Preis von 27,5 Dollar je Aktie.
Inklusive Schulden wird also ein Unternehmenswert von fast 83 Milliarden Dollar veranschlagt. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal 2026 erwartet.
„Das nächste Jahrhundert des Geschichtenerzählens“
Der Streaming-Weltmarktführer übernimmt damit die Kontrolle über eines der wertvollsten und ältesten Hollywood-Studios, und sticht den Konkurrenten Paramount Skydance aus, der ebenfalls eine Übernahme beabsichtigt hatte.
Mit dem Kauf sichert sich der Medienkonzern die Rechte an bekannten Marken wie „Game of Thrones“, „DC Comics“ mit Figuren wie Batman oder Superman und „Harry Potter“.
„Gemeinsam können wir den Zuschauern mehr von dem geben, was sie lieben, und das nächste Jahrhundert des Geschichtenerzählens mitgestalten“, sagte Netflix-Co-Chef Ted Sarandos.
„Die heutige Ankündigung vereint zwei der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Storytelling, um noch mehr Menschen die Unterhaltung zu bieten, die sie am liebsten sehen“, sagte David Zaslav, Präsident und CEO von Warner Bros. Discovery.
Kartellrechtliche Bedenken?
Die Übernahme dürfte jedoch in Europa und den USA auf starken kartellrechtlichen Widerstand stoßen, da Netflix mit der Übernahme Eigentümer eines großen Konkurrenten wird, der Warner-Tochter HBO Max mit fast 130 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten.
Auch führende Hollywood-Vertreter sehen eine mögliche Übernahme von Warner Bros. kritisch, da sie befürchten, dass Netflix das Kinogeschäft künftiger Produktionen weitgehend einschränken würde. Der Star-Regisseur James Cameron, sagte kürzlich im Podcast „The Town“, eine Übernahme von Warner Bros. durch Netflix wäre „eine Katastrophe“.
