marktbericht
Der Silberpreis kennt derzeit nur die Richtung nach oben. Er folgt dem „großen Bruder“ Gold, das ebenfalls gefragt ist wie nie. Was steckt dahinter?
Zum Wochenschluss setzt der Silberpreis bei Kursen von bis zu 64,23 Dollar je Unze seinen jüngsten Rekordlauf fort. Für das Edel- und Industriemetall wird damit so viel bezahlt wie noch nie.
Bereits im September hat der Silberpreis seine alten Rekordstände aus dem Jahr 2011 bei gut 44 Dollar hinter sich gelassen und markiert seitdem in einem steilen Aufwärtstrend fast täglich neue Bestmarken.
Rückenwind durch Zinssenkung der US-Notenbank
Der aktuelle Kursschub ist der jüngsten Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) geschuldet, die bereits im Vorfeld erwartet worden war.
Rohstoffe werden prinzipiell in der Weltleitwährung US-Dollar abgerechnet. Niedrigere Dollar-Zinsen schieben die Nachfrage nach Edelmetallen an, die selbst keine Zinsen abwerfen, und stützen so die Preise.
Hohe Nachfrage durch Industrie
Zudem steigt derzeit aber auch die Silbernachfrage der Industrie. Solar-, Automobil-, Elektronik oder Verteidigung – kaum ein Sektor, der Silber für seine Produkte nicht benötigt.
China will zudem ab Januar 2026 seine Silber-Exporte reduzieren. Ein weiterer wichtiger Punkt im ökonomischen Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage, der klar für höhere Preise spricht. China stellt dabei rund 15 Prozent der Weltsilberproduktion, verbraucht aber rund die Hälfte. Gleichzeitig können die Silberminen die steigende Nachfrage nicht bedienen.
Gold ebenfalls auf Rekordhoch
Auch der Goldpreis profitiert von den fallenden Dollar-Zinsen. Anders als Silber ist Gold aber kein Industriemetall, sondern ein reines Edelmetall. Es gilt traditionell als sicherer Hafen in Krisenzeiten – spätestens mit dem Beginn Krieges gegen die Ukraine und der Eskalation in Nahost.
Auch in Zeiten höherer Inflation und deutlich gestiegener Staatsverschuldungen gewinnt es an Attraktivität. Am Nachmittag werden für eine Unze knapp 4.340 Dollar bezahlt, knapp unter dem Rekordhoch aus dem Oktober bei 4.381 Dollar.
Jahresendrally im DAX nimmt Fahrt auf
Am deutschen Aktienmarkt geht es derweil mit den Kursen nach oben, auch wenn höhere Kurse vom Vormittag nicht gehalten werden können. Aktuell steigt der Leitindex noch um rund 0,3 Prozent und bleibt unter der Marke von 24.000 Punkten. Im bisherigen Tageshoch stand der DAX bisher bei 24.474 Zählern. Der MDAX der mittelgroßen Werte hält sich besser und rückt rund ein Prozent vor.
Adidas an der DAX-Spitze
Tagessieger im DAX ist bisher Adidas. Der Konzern profitiert von guten Zahlen des kanadischen Konkurrenten Lulemon und legt rund zwei Prozent zu. Auch Papiere des Flugzeugbauers Airbus sind gefragt. Merck KGaA stehen am Index-Ende, nachdem die Analysten von JP Morgan ihr Kursziel für die Aktie leicht auf 150 Euro gesenkt haben.
