Die Plattform Kleinanzeigen hat in den letzten Jahren mehrfach angekündigt, die Basisangebote für private Nutzer:innen in der gewohnten Form erhalten zu wollen, aber Geld mit den Pro-Funktionen für gewerbliche Händler:innen verdienen zu wollen. Jetzt baut das Unternehmen die Bezahlfunktionen weiter aus. Das Ziel sei, die Sichtbarkeit gewerblicher Anbieter zu erhöhen, das Vertrauen potenzieller Käufer zu stärken und Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten.
Wichtigstes Element wird die Einführung einer Startseitenplatzierung in Kategorien sein, die den Händler:innen mehr Sichtbarkeit bringen soll. Die Funktion, die ab dem Tarif Pro Basic zur Verfügung steht, sorgt für eine prominente Darstellung im Karussell „Lokal einkaufen – Shops aus der Region“ auf den Kategorieseiten der iOS-App. Sie ermöglicht es gewerblichen Anbietern, bereits während des allgemeinen Stöberns potenzielle Käufer auf das eigene Sortiment aufmerksam zu machen.
Bisher ist die Platzierung nur in den Kategorien „Haus & Garten“ sowie „Mode & Beauty“ verfügbar; weitere Kategorien sollen aber folgen. Den eingeloggten Nutzer:innen sollen dabei bevorzugt regionale Pro-Händler angezeigt werden, während nicht eingeloggte Nutzer Anbieter aus dem gesamten Bundesgebiet sehen. Inwieweit Kleinanzeigen auch hier das regionale Targeting, das ja technisch und regulatorisch durchaus möglich wäre, zukünftig einsetzen will, teilt das Unternehmen nicht mit.
Versprechen auf schnellen Versand per Label
Darüber hinaus erweitert Kleinanzeigen die Darstellungsmöglichkeiten für gewerbliche Verkäufer durch neue Verkaufslabels, die ebenfalls ab Pro Basic genutzt werden können. Diese Labels heben konkrete Servicemerkmale innerhalb der Anzeige hervor. Derzeit stehen zwei Varianten zur Verfügung – eine freiwillige Verkäufergarantie, die Pro-Händler ihren Kunden anbieten können, sowie das Versprechen auf schnellen Versand, das heißt ein Hinweis auf eine Lieferzeit von maximal ein bis drei Tagen. Weitere Verkaufslabels befinden sich laut Kleinanzeigen in Planung, um den Handlungsspielraum für die Präsentation von Servicequalität künftig zu erweitern.
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Eine weitere neue Funktion betrifft die gezielte Ansprache von Interessenten: Händler:innen mit einem Pro-Power- oder Premium-Account können zukünftig Nutzer:innen benachrichtigen, die eine Anzeige zu ihren Favoriten hinzugefügt haben. Diese Mitteilungen umfassen zwischen zehn und 150 Wörtern und dürfen bis zu dreimal im Monat eingesetzt werden. Auf diesem Weg sollen Verkäufer:innen potenzielle Käufer:innen direkter erreichen und mit relevanten Informationen oder Angeboten versorgen können. Parallel dazu überarbeitet Kleinanzeigen das Business-Portal, das als zentrale Verwaltungsoberfläche für gewerbliche Nutzer:innen dient. Dessen Modernisierung soll vor allem die Benutzerfreundlichkeit erhöhen und den Zugang zu allen Pro-Funktionen vereinfachen.
Teilweise erhebliche Preissteigerungen für gewerbliche Kund:innen
Verbunden ist all das allerdings auch mit einigen Preisanhebungen. Die aktualisierte Preisstruktur soll für die Bestandskunden, also für bestehende Pro-Händler-Accounts, ab Februar 2026 greifen, für Neukunden gelten die aktualisierten Preise bereits jetzt. Die kleinsten Pakete Basic, Premium und Power mit einem Anzeigenvolumen von einer beziehungsweise fünf Anzeigen bleiben preislich unverändert.
Für die größeren Pakete mit höherem Anzeigenvolumen dreht das Unternehmen hingegen an der Preisschraube. Während in den meisten Fällen die Steigerung im einstelligen Prozentbereich liegt, steigen etwa im Basic-Tarif mit bis zu 400 monatlichen Anzeigen die monatlichen Gebühren um gut 24 Prozent – von 229 Euro auf 285 Euro zuzüglich Umsatzsteuer. Auch dasselbe Paket mit bis zu 100 Anzeigen steigt von 149 Euro netto auf 179 Euro netto. Das Unternehmen informiert bestehende Nutzer individuell über die für sie geltenden neuen Konditionen. Wer nachschauen will, findet auch hier die neuen Preise, allerdings ohne genaue Aufschlüsselung der Differenzen.
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