Drei Branchen werden in einigen Jahren völlig anders aussehen, sagt ein Produktchef von OpenAI.
Er sieht vor allem die Pharmabranche, den Kundenservices und die Softwareentwicklung betroffen.
Es gibt allerdings auch noch eine Zahl an Jobs, die vorerst sicher sind.
Drei Branchen werden sich in den nächsten Jahren stark verändern, sagt ein Produktchef von OpenAI. Laut Olivier Godement, der bei OpenAI die Geschäftsprodukte betreut, stehen insbesondere Teile der Pharmabranche, des Kundenservices und der Softwareentwicklung vor einer Automatisierung.
In einer Folge des Podcasts „Unsupervised Learning“ (selbstgesteuertes Lernen) erläuterte Godement, warum diese drei Berufsfelder kurz vor einer Automatisierung stehen. Er erklärte, dass insbesondere die Pharmaunternehmen, mit denen er arbeitet, wie das Unternehmen Amgen, von dieser Entwicklung betroffen sein werden.
Pharmaindustrie
Godement erklärte, dass das Ziel von Pharmaunternehmen wie Amgen darin besteht, neue Medikamente zu entwickeln. Dies beinhaltet sowohl die eigentliche Forschung und Experimente als auch administrative Aufgaben, die zeitaufwendig sind und automatisiert werden könnten.
„Die Zeit von der Rezeptur eines Medikaments bis zur Markteinführung, beträgt Monate, manchmal Jahre“, sagte er. „Es stellt sich heraus, dass die Modelle ziemlich gut darin sind, große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten zu vereinheitlichen und Änderungen in Dokumenten zu erkennen.“
Godement wechselte 2023 zu OpenAI. Davor war er acht Jahre lang bei Stripe tätig und entwickelte dort verschiedene Produkte
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Softwareentwicklung
Im Podcast sagte Godement, dass wir noch nicht an dem Punkt sind, an dem „jeder Bürojob“ innerhalb eines Tages automatisiert werden kann. Er sieht jedoch starke Anwendungsfälle in Bereichen wie Softwareentwicklung, Programmierung und Kundenservice.
„Die Automatisierung ist wahrscheinlich noch nicht so weit fortgeschritten, dass sie die Arbeit eines Softwareentwicklers vollständig ersetzen könnte, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg dahin“, sagte er.
Die Zukunft der Softwareentwicklung war eines der spannendsten Tech-Debatten des Jahres, da KI-unterstütztes Programmieren in den meisten Unternehmen Einzug hält.
Eine Studie von Indeed aus dem Oktober ergab, dass Software-Ingenieure, Qualitätssicherungsingenieure, Produktmanager und Projektmanager die vier Tech-Jobs sind, die bei Entlassungen und Umstrukturierungen am häufigsten gestrichen wurden.
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Kundenservice
Schließlich sagte Godement, dass kundenorientierte Rollen wie Verkauf und Kundenerfahrung bald automatisiert werden könnten.
„Ich habe viel mit den Leuten von T-Mobile, dem Telekommunikationsunternehmen in den USA, zusammengearbeitet, um im Wesentlichen eine bessere Erfahrung für ihre Kunden zu bieten. Wir beginnen ziemlich gute qualitative Ergebnisse zu erzielen“, sagte er. „Mein Eindruck ist, dass wir in den nächsten ein bis zwei Jahren wahrscheinlich überrascht sein werden, wie viele Aufgaben im Kundenservice zuverlässig automatisiert werden können.“
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Welche Jobs noch sicher sind
In einem Podcast im Juni sagte Geoffrey Hinton, der als „Godfather of AI“ bekannt ist, dass die Technologie letztendlich „besser als wir in allem“ werden wird. Aber einige Bereiche seien vorerst sicherer als andere.
„Ich würde sagen, es wird noch lange dauern, bis es genauso gut bei der körperlichen bzw. manuellen Arbeit ist“, sagte Hinton. „Ein sicherer Tipp wäre also: Werde Klempner.“
„Für alltägliche intellektuelle Arbeit wird KI einfach jeden ersetzen“, sagte Hinton.
Er bezeichnete Rechtsanwaltsfachangestellte als gefährdet und sagte, er wäre „verängstigt“, wenn er in einem Callcenter arbeiten würde.
