Bevor wir uns in dieser Artikelserie tiefer mit konkreten Crowdlending-Strategien beschäftigen (Portfolio-Aufbau, Steueroptimierung, Autoinvest-Einstellungen), müssen wir zuerst die Frage klären, bei welcher Plattform man sein Geld überhaupt langfristig und mit vertretbarem Risiko anlegen kann.
Die meisten bekannten P2P-Plattformen in Europa sitzen in Estland, Lettland oder Litauen – Jurisdiktionen mit sehr leichter Regulierung. Dort gibt es oft keine echte Kontrolle der Besicherung, keine unabhängige Prüfung der Unterlagen und vor allem einen klaren Interessenkonflikt: Die Plattform verdient pro vermitteltem Euro, nicht an der Qualität der Kredite. Das hat in den letzten Jahren bei Mintos, Bondora, PeerBerry und vielen anderen immer wieder zu bösen Überraschungen geführt.
Hinzu kommt ein weit verbreitetes Missverständnis: Viele europäische Plattformen werben offensiv mit ihren Finanzlizenzen – etwa MiFID-Genehmigungen – und stellen sie als umfassenden Schutz für Anleger dar. In der Praxis decken diese Lizenzen jedoch größtenteils nur die „verfügbaren Gelder“, also nicht investiertes Guthaben, ab. Die tatsächlich „investierten Gelder“ fallen in der Regel nicht unter diesen Schutz. Fällt ein Kredit aus, nützt dem Anleger die Lizenz der Plattform daher kaum etwas. Der oft suggerierte Sicherheitsanker erweist sich in solchen Fällen als weitgehend wirkungslos.
Ein anderer Sicherheitsansatz ist „Collateral Agent + Provision Fund„, dazu später mehr.
Wer heute größere Summen (ab ca. 10.000 € aufwärts) über viele Jahre anlegen will, braucht deshalb etwas anderes: maximale Transparenz, eine starke Jurisdiktion und echte rechtliche Absicherung
Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag ist keine Anlageempfehlung. Alle Investments bergen das Risiko eines Totalverlusts des eingesetzten Kapitals. Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.
Warum die meisten P2P-Plattformen für größere Beträge ungeeignet sind
Viele Plattformen listen Kredite, bei denen man als Anleger weder die tatsächliche Besicherung sehen noch prüfen kann. Oft existieren die angeblichen Pfandobjekte (Autos, Maschinen, Immobilien) nur auf dem Papier oder sind mehrfach beliehen. Im Insolvenzfall hat man als Anleger kaum Rechte – und die Plattform hat kein eigenes Interesse, hart durchzugreifen, weil sie vom Volumen lebt.
Wer 20.000 €, 50.000 € oder mehr langfristig anlegen will, braucht eine Plattform, die in einer starken Jurisdiktion sitzt, transparent arbeitet und rechtlich klar auf der Seite der Anleger steht.
Maclear: Schweizer Regulierung und echte Sicherheiten
Maclear AG ist seit 2021 aktiv und hat ihren Sitz in Zug, Schweiz.
Regulierung & Nachweise
- Eingetragen im Schweizer Handelsregister: Zefix-Eintrag Maclear AG
- Mitglied der Selbstregulierungsorganisation PolyReg (FINMA-anerkannt): PolyReg-Mitgliedschaft prüfen
- Jahresabschluss wird von Grant Thornton geprüft – einer der großen internationalen Wirtschaftsprüfer.
Das ist für eine Crowdlending-Plattform in Europa absolut außergewöhnlich.

So funktioniert die Projektauswahl und das Scoring-System
Maclear finanziert ausschließlich Unternehmen aus der Realwirtschaft (Produktion, Logistik, Handel, Handwerk). Keine Konsumentenkredite, keine Krypto-Projekte.

Jedes Projekt durchläuft ein internes Scoring mit vier Hauptkriterien:
- Debt-to-Equity – Verhältnis Fremd- zu Eigenkapital
- LTV (Loan-to-Value) – Beleihungsauslauf der Sicherheiten (meist deutlich unter 70 %)
- Credit History – Bonitätsprüfung inkl. Handelsregisterauszüge, Bilanzen, Cashflow
- Total Risk Score – Endnote durch das Scoring-Team (A bis E)
Nur Projekte mit gutem Scoring werden freigeschaltet.
Mehrstufiges Anlegerschutz-System
- Collateral Agent (Treuhänder-Modell) Maclear AG selbst ist rechtlich als Sicherheitenverwalter eingesetzt. Bei Zahlungsausfall darf Maclear die Sicherheiten (Maschinen, Fahrzeuge, Forderungen, Immobilien) direkt verwerten und die Erlöse an die Anleger ausschütten. Das ist der entscheidende Unterschied zu 99 % der Konkurrenz.
- Provision Fund (Rückstellungsfonds) Gefüllt durch 2 % Provision von erfolgreichen Projekten + 2,5 % vom Sekundärmarkt-Umsatz. Stand Oktober 2025: über 1 Mio. € Sekundärmarkt-Volumen → entsprechender Zustrom in den Fonds. Zweck: Überbrückung kurzfristiger Zahlungsverzögerungen (bisher noch nie eingetreten).
- Transparenz

Dieses Anlegerschutz-System sorgt dafür, dass Stand Ende 2025, der einzige Zahlungsausfall vollständig an die Investoren zurückgezahlt werden konnte. (Quelle)
Plattform-Funktionen und Konditionen im Detail
Hier eine Übersicht über die wichtigsten Funktionen und Wissenswertes für den potenziellen Anleger:
- Mindestanlage: 50 €
- Zinsen: fest, monatliche Auszahlung, Zielrendite ca. 14,5 % p. a.
- Gebühren: 0 € für Ein-/Auszahlungen und Investitionen
- Bankverbindung: Alle Zahlungen laufen über die finnische Partnerbank Narvi (EU-Lizenz, Einlagensicherung bis 100.000 €)
- Sekundärmarkt: Anteile können jederzeit mit 2,5 % Abschlag verkauft werden (Gebühr fließt komplett in den Provision Fund) → echte Liquidität, aber keine Garantie auf Sofortverkauf
- Autoinvest: nach vollständiger Verifizierung frei konfigurierbar (Rating, Laufzeit, Land, Max pro Projekt etc.)
- Steuer-Reporting: Ein-Klick-Export für die deutsche Steuererklärung
Bonus- und Referral-Programme
Aktuell gibt es für Neukunden:
- 15 € Willkommensbonus
- 3 % Cashback auf alle Investments in den ersten 90 Tagen
- „500/30“-Aktion: zusätzliche 30 € pro 500 € investiertem Betrag im Primärmarkt (max. 10× aktivierbar)
- Treueprogramm je nach investiertem Gesamtvolumen
Die Boni sind nett, aber nicht der Grund, warum man hier größere Summen anlegt.
Fazit: Wo Maclear im Portfolio sinnvoll ist
Maclear ist aktuell die einzige Plattform in Europa, die Schweizer Regulierung, echte besicherte Unternehmenskredite und das rechtlich starke Collateral-Agent-Modell kombiniert.
Sie ist kein Ersatz für Aktien oder ETFs, sondern eine sinnvolle Beimischung für alle, die:
- monatlichen Cashflow suchen
- ihr Portfolio diversifizieren wollen
- eine vergleichsweise stabile Rendite mit geringer Korrelation zum Aktienmarkt wünschen
- die sich dem potentiell höheren Risiko bewusst sind
Im Vergleich zu Bankeinlagen deutlich attraktiver, im Vergleich zu Kryptowährungen deutlich greifbarer und rechtlich abgesichert.
Wer bereit ist, sich mit der Materie auseinanderzusetzen und größere Beträge langfristig parken will, findet bei Maclear aktuell eine der wenigen ernstzunehmenden Alternativen im europäischen P2P-Markt.
Nochmal der Hinweis: Keine Anlageempfehlung. Jeder Anleger trägt das volle Risiko, auch wenn die bisherige Historie und die Struktur deutlich solider wirken als bei den meisten Konkurrenten.

Dr. Alexander Merz ist Zahnarzt, Privatanleger und Zahlenliebhaber. Seine Interessenschwerpunkte sind Aktienanlagen (6-Stelliges Depot) und Optionshandel (5-Stelliges Depot). Als Optimierungsenthusiast testet Alex neue Investments, Finanzplattformen und baut Online-Projekte auf.
