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    Home » Oracle-Zahlen: Warum die KI-Sorgen an der Börse zurück sind
    Kleinunternehmen

    Oracle-Zahlen: Warum die KI-Sorgen an der Börse zurück sind

    adminBy adminDezember 11, 2025Keine Kommentare4 Mins Read
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    Oracle Zentrale in Austin, Texas, USA.


    marktbericht

    Stand: 11.12.2025 13:24 Uhr

    Überraschend schwache Zahlen des US-Softwarekonzern Oracle machen den Börsen zu schaffen. Denn sie schüren erneut die Sorge, dass das KI-Geschäft zu einem Verlustgeschäft werden könnte.

    Verfehlte Erwartungen und steigende Investitionen: Die Zahlen, die der US-Software-Konzern Oracle zu seinem KI-Geschäft veröffentlicht hat, kommen bei Anlegern gar nicht gut an. Zwar stieg der Umsatz dank der Geschäfte mit Produkten für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz kräftig, doch das Wachstum in diesem Bereich bleib hinter den Erwartungen zurück.

    Das lag besonders an der wichtigen Cloud-Sparte: Der Anstieg der Cloud-Erlöse verlangsamte sich auf 50 Prozent von 55 Prozent im vorangegangenen Quartal. Das verstärke die Sorge, dass die Nachfrage von Unternehmen nach den KI-Cloud-Diensten von Oracle nachlasse, erklärte ein Händler. Börsianer hatten hier auf ein Plus von gut 71 Prozent gehofft.

    „Das langsame Wachstum in Oracles Cloud-Sparte deutet darauf hin, dass es länger als erwartet dauern könnte, bis die erforderlichen Gewinne erzielt werden, um die Investitionen in KI zu rechtfertigen“, sagte Anlagestratege Neil Wilson vom Brokerhaus Saxo Markets. Ein Lichtblick sei zwar der um knapp 15 Prozent auf 523 Milliarden Dollar gestiegene Auftragsbestand. „Die Frage ist aber, wie schnell das Geschäft ausgebaut und monetarisiert werden kann.“

    Neue Milliarden-Investitionen geplant

    Das Problem dabei: Oracle ist auf ein kräftiges Wachstum angewiesen, um die milliardenschweren Investitionen in neue Rechenzentren finanzieren zu können. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von 100 Milliarden Dollar und will sich Medienberichten zufolge weitere 38 Milliarden Dollar für den Aufbau von KI-Infrastruktur leihen.

    Die hohen Investitionen im KI-Sektor beunruhigten erneut, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Denn es herrscht die Furcht, dass sich die hohen Kosten für KI am Ende nicht auszahlen könnten. Analyst Brent Thill von Jefferies schrieb, dass „der KI-Motor zwar brummt, die Treibstoffkosten aber im Auge behalten werden sollten“.

    Tech-Werte leiden unter Oracle-Zahlen

    Anleger strafen das ab: Im Handel in Frankfurt stürzt die Aktie von Oracle mehr als elf Prozent ab. Und auch für die Papiere europäischer Halbleiter- und Technologieunternehmen geht es nach den Oracle-Daten bergab. Der europäische Tech-Index verliert bis zu 1,1 Prozent, die Chip-Werte ASML und ASMI fallen jeweils um 1,2 Prozent, STMicroelectronics geben zeitweise 1,6 Prozent nach. Die Aktien des deutschen Rivalen SAP fielen um bis zu 4,3 Prozent auf ein 14-Monats-Tief von 201,85 Euro.

    Auch in den USA kündigt nun sich ein schwacher Start der technologielastigen Nasdaq-Börse an diesem Nachmittag an. Im Sog der bereits gestern nach Börsenschluss deutlich gefallenen Oracle-Titel fielen nachbörslich auch die Papiere der großen US-Cloudanbieter Amazon, Alphabet und Microsoft um jeweils knapp ein Prozent. Die Papiere von CoreWeave und Nebius rutschten um bis zu 3,3 Prozent ab. Diese beiden Unternehmen betreiben Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Die Chip-Hersteller AMD und Nvidia büßten jeweils knapp zwei Prozent ein.

    Billionen-Dollar-Marke rückt in weite Ferne

    Sollte der Kurs von Oracle heute auch im regulären Handel in einer Größenordnung von rund zehn Prozent fallen, könnte er wieder auf das Niveau von Mitte Juni zurückkehren. Im Sommer und Herbst hatte Oracle am Finanzmarkt stark vom KI-Boom profitiert. Im September war der Kurs nach der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bis auf fast 350 Dollar geklettert. Der Börsenwert kratzte damals an der Marke von einer Billion Dollar.

    Unternehmensgründer und Vorstandmitglied Larry Ellison, der rund 40 Prozent der Anteile hält, hatte nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg zwischenzeitlich Elon Musk an der Spitze der weltweit reichsten Menschen abgelöst. Gemessen am Schlusskurs von gestern ist Oracle 636 Milliarden Dollar wert.

    DAX kann KI-Sorgen abschütteln

    Der DAX hat zur Mittagszeit seine Anfangsverluste abgeschüttelt. Eine Senkung der Leitzinsen in den USA lieferte dabei etwas Schwung. Sorgen rund um das Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) belasten zuletzt nur noch leicht. Der deutsche Leitindex stieg um um 0,1 Prozent auf 24.155 Punkte.



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