Der Stahlhersteller thyssenkrupp ist im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Gewinnzone zurückgekehrt. Doch der Umbau wird den Konzern weiter Zeit und Geld kosten.
Der Industriekonzern thyssenkrupp stellt sich nach einer teilweisen Erholung im vergangenen Geschäftsjahr auf erneut hohe Belastungen ein. Unter dem Strich rechnet das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2025/26, das Ende September endet, mit einem Fehlbetrag zwischen 400 und 800 Millionen Euro. Darin enthalten sei insbesondere die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen für die Stahlsparte.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat thyssenkrupp 532 Millionen Euro Gewinn eingefahren. Verantwortlich dafür sind vor allem eine Zuschreibung auf die Beteiligung am Aufzughersteller TK Elevator sowie der Verkauf eines Spezialstahl-Herstellers in Indien, wie das Essener Unternehmen mitteilte. Der Umsatz habe bei 32,8 Milliarden Euro und damit sechs Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen.
Stahlsparte bleibt schwach
Thyssenkrupp nannte als Hauptgründe eine gesunkene Nachfrage sowie niedrigere Preise vor allem im Werkstoffhandel und in der Stahlsparte. Ende September beschäftigte der Konzern knapp 93.400 Menschen, fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Vorstandschef Miguel López sieht den Konzern „gut behauptet“. Das Geschäftsjahr sei erneut von geo- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen geprägt gewesen.
Unsichere Märkte und eine schwächere Kundennachfrage hätten die Geschäfte spürbar gebremst. „Dennoch konnten wir uns durch konsequente Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen gut behaupten“, so López weiter. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen wie im Vorjahr 15 Cent Dividende je Aktie erhalten.
Jindal Steel bleibt interessiert
Zu dem seit Mitte September vorliegenden Übernahmeangebot für die Sparte durch den indischen Stahlkonzern Jindal Steel International äußerte sich der Konzern in der Mitteilung nur knapp. Thyssenkrupp prüfe das Angebot „mit Blick auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und die Fortführung der grünen Transformation sowie die Beschäftigung an unseren Stahl-Standorten“, hieß es.
Die Stahlsparte von thyssenkrupp ist Deutschlands größter Stahlhersteller. Für die Sparte ist ein harter Sanierungskurs geplant, der unter anderem den Abbau und die Auslagerung von Tausenden Stellen vorsieht.
