marktbericht
Warten auf die Fed ist in dieser Woche das Motto an den Börsen. Am Mittwoch wird die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Sinkende Zinsen könnten der Startschuss für eine Jahresendrally sein.
Wie so oft richten sich auch in dieser Woche die Blicke an den Finanzmärkten auf die Wall Street – und vor allem auf die US-Notenbank Federal Reserve. Denn am Mittwochabend wird die Fed Leitzinsentscheidung veröffentlichen. Die Marktteilnehmer hoffen auf sinkende Zinsen. Fallende Leitzinsen könnten den Aktienmärkten möglicherweise weiter Auftrieb geben.
Sicher ist das allerdings nicht. Zuletzt hatten die Aktienmärkte in Erwartung einer Zinssenkung bereits deutlich zugelegt. Besonders an der Wall Street herrscht wieder Optimismus, auch am vergangenen Freitag hatten die US-Börsen Gewinne verzeichnet: Der Dow Jones war um 0,2 Prozent auf 47.954 Punkte gestiegen. Der breiter gefasste S&P 500 gewann ebenfalls 0,2 Prozent, der technologielastige Nasdaq zog um 0,3 Prozent an.
Trotzdem mahnen Marktbeobachter zur Vorsicht. Schließlich wird mit einer Zinssenkung bei vielen Anlegern bereits fest gerechnet. Deshalb könnten Investoren auch den Moment nutzen, um die Gewinne der vergangenen Tage mitzunehmen. Außerdem ist mit Blick auf die hartnäckige US-Inflation eine Lockerung der Geldpolitik keineswegs sicher.
Am deutschen Aktienmarkt dürfte der DAX heute kaum verändert in den Handel gehen. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex vor dem Xetra-Handelsbeginn zwei Punkte tiefer auf 24.026 Punkte.
In der vergangenen Woche hatte er sich wieder von seinem Zwischentief erholt und erstmals seit Mitte November wieder die Marke von 24.000 Punkten übertroffen. Mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 24.028 Zählern war er am Freitag aus dem Handel gegangen.
Auch hier bleiben Experten skeptisch: „Eine nachhaltig positive Jahresendstimmung will bislang nicht aufkommen“, sagte Thomas Altmann vom Portfoliomanager QC Partners. „Sobald die Kurse steigen, werden Anlegerinnen und Anleger vorsichtiger. Große neue Risiken will aktuell kaum jemand eingehen.“
Auch in Asien blicken die Anleger vor dem US-Zinsentscheid in die USA. Während die chinesischen Märkte zulegten, tendierten die Indizes in Japan uneinheitlich. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fast unverändert bei 50.529 Punkten, während der breiter gefasste Topix um 0,5 Prozent auf 3.379 Zähler zulegte.
In China stützten frische Exportdaten. Die Ausfuhren sind nach einem überraschenden Rückgang zuletzt wieder deutlich gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat legten sie im November um 5,9 Prozent zu, wie die Zollbehörde in Peking mitteilte. Der Handel mit den Vereinigten Staaten brach jedoch weiter ein. Chinas Exporte in die USA gingen im November um fast 29 Prozent zurück. Nach Deutschland exportierte die Volksrepublik im November 15,5 Prozent mehr.
Die Börse in Shanghai gewann 0,6 Prozent auf 3.927,19 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um ein Prozent auf 4.632 Punkte.
Der war am Freitag zeitweise unter die psychologische Marke von 90.000 Dollar gefallen. Aktuell liegt er wieder über 91.000 Dollar. „Wenige Tage vor der mit Spannung erwarteten US-Notenbanksitzung bekommen Anleger offensichtlich kalte Füße. Die Investoren ziehen Kapital aus Sorge vor möglichen geldpolitischen Überraschungen ab“, kommentierte Timo Emden von Emden Research. Solange nicht klar sei welchen Ton die Fed für das neue Jahr einschlagen wird, würden viele auf die Bremse treten.
