marktbericht
Im DAX zeichnet sich ein neuerlicher Anstieg an die runde Marke von 23.800 Punkten ab. Tags zuvor hatte der Leitindex zwischenzeitlich den schwachen Monatsstart aufgeholt. Letztlich schmolz das Plus aber wieder zusammen.
Der DAX könnte zu Handelsbeginn erneut an der runden Marke von 23.800 Punkten kratzen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex zur Stunde etwa 0,5 Prozent höher auf 23.803 Zähler. Tags zuvor war er zwischenzeitlich bereits auf 23.838 Punkte gestiegen und hatte damit den schwachen Monatsstart wieder aufgeholt. Letztlich schmolz das Kursplus aber wieder zusammen.
Aus dem Handel ging der DAX mit einem leichten Abschlag von 0,1 Prozent auf 23.693 Punkte. Damit setzt sich die Hängepartie unterhalb von 24.000 Zählern fort.
Markbeobachter Timo Enden befürchtet, dass es mit den Schaukelbörsen so weitergehen könnte. „Zu größeren Engagements dürften sich Anleger wohl weiterhin nicht hinreißen lassen, da die makroökonomische Gemengelage fragil bleibt.“
In den USA dagegen haben die Anleger gestern weiter zugegriffen. Nach einem zunächst noch zähen Start ging die jüngste Erholungsrally weiter. Mit 47.882 Punkten konnte der Dow Jones ein Plus von 0,9 Prozent über die Ziellinie bringen. Seine Rückkehr bis nahe an die 48.000-Punkte-Marke bescherte dem Leitindex der Wall Street seinen höchsten Stand seit Mitte November.
Andere Indizes konnten zwar nicht ganz Schritt halten, erreichten aber auch ihre höchsten Stände seit etwa drei Wochen: Beim marktbreiten S&P 500 reichte es am Ende für ein Plus von 0,3 Prozent auf 6.849 Zähler. Der zuletzt besser gelaufene Nasdaq 100 schaffte es mit 0,2 Prozent in die Gewinnzone. Er schloss mit 25.606 Punkten.
Im Fokus standen wichtige US-Wirtschaftszahlen: Die Industrieproduktion legte im September leicht zu, während die Importpreise im selben Monat auf dem Wert des Vormonats verharrten. Zugleich bauten die US-Unternehmen im vergangenen Monat überraschend Stellen ab.
„Der dritte Rückgang der ADP-Beschäftigtenzahlen im Privatsektor innerhalb von vier Monaten könnte eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche besiegeln“, sagte Sal Guatieri, Ökonom beim Finanzdienstleister BMO. Die Währungshüter versuchen, mit straffer Geldpolitik die Inflation einzudämmen, ohne den Konjunkturmotor abzuwürgen.
Am Rohstoffmarkt sind die Ölpreise gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 62,89 Dollar. Das US-Öl WTI notierte 0,4 Prozent fester bei 59,21 Dollar, nachdem die Ukraine die russische Druschba-Pipeline angegriffen hatte. Ukrainischen Militärquellen zufolge traf der Angriff die Pipeline in der zentralrussischen Region Tambow. Der Betreiber und Ungarns Ölkonzern erklärten jedoch, die Lieferungen liefen normal weiter.
Auch die stockenden Friedensgespräche zwischen den USA und Russland stützten die Preise. US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, der weitere Verlauf sei nach einem Treffen seiner Gesandten im Kreml unklar.
Der US-Ölkonzern Chevron will im kommenden Jahr zwischen 18 und 19 Milliarden Dollar investieren und sich dabei auf die Produktion in den USA und Guyana konzentrieren. Die Summe liege am unteren Ende der bisherigen Prognose von 18 bis 21 Milliarden Dollar jährlich bis 2030, teilte das Unternehmen mit. Von den geplanten Investitionen entfielen rund 17 Milliarden Dollar auf die Förderung, davon etwa neun Milliarden in den USA. Für die Offshore-Produktion plane Chevron sieben Milliarden Dollar ein, um Projekte in Guyana, dem östlichen Mittelmeer und dem Golf von Mexiko zu unterstützen.
Drei Börsenneulinge dieses Herbstes bekommen noch vor Weihnachten einen Platz in den Aktienindizes der Deutschen Börse. Der vom Reifenkonzern Continental abgespaltene Autozulieferer Aumovio zieht am 22. Dezember ebenso in den Nebenwerteindex MDAX ein wie TKMS, der von Thyssenkrupp an die Börse gebrachte Hersteller von U-Booten und Fregatten. Das teilte die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx am Mittwochabend mit.
Für sie weichen der Düsseldorfer Verpackungshersteller Gerresheimer nach geplatzten Anlegerhoffnungen auf eine Übernahme sowie der Lebensmittel-Lieferdienst HelloFresh, die in den SDAX absteigen. Neu im Kleinwerteindex SDAX ist unter anderem der Prothesenhersteller Ottobock, der als einziges Unternehmen im Herbst mit einem Börsengang in Frankfurt frisches Geld eingesammelt hatte. Insgesamt sechs Werte müssen den SDAX verlassen. Im Leitindex DAX der 40 wichtigsten Werte an der Frankfurter Börse gibt es erwartungsgemäß keine Veränderung.
