Ob im Adventskalender oder unter dem Weihnachtsbaum – wer Schokolade verschenken will, muss dieses Jahr deutlich mehr ausgeben. Die Preise sind um mehr als 20 Prozent gestiegen – obwohl Kakaobohnen zuletzt günstiger wurden.
Die Schokoladen-Preise sind zum Jahresende überdurchschnittlich stark gestiegen. Im Schnitt 21,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Oktober 2025 für Produkte aus Schokolade zahlen, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.
Die klassische Tafel war demnach fast ein Drittel (30,7 Prozent) teurer, die Preise für Schokoriegel und andere Schoko-Produkte kletterten binnen Jahresfrist um 16 Prozent. Pralinen kosteten im Oktober 22,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Kekse stiegen dagegen vergleichsweise moderat um 1,7 Prozent.
Zucker und Kakao deutlich teurer
Das Statistikamt verwies auf höhere Kosten. So hätten sich die Erzeugerpreise für Zucker von 2024 im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt. Auch die Importpreise für Kakao stiegen, im April 2024 waren die Importe von Kakaobohnen mehr als dreimal so teuer wie im Vorjahresmonat.
Ein Grund für die stark gestiegenen Importpreise für Kakao dürfte laut den Statistikern dessen Knappheit auf dem Weltmarkt sein. So gab es etwa in Westafrika Missernten. Entsprechend sind die Importe von Kakao nach Deutschland zuletzt stark gesunken: Von Januar bis September 2025 beliefen sie sich auf insgesamt 449.400 Tonnen – 16,8 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Sinkende Preise werden nicht weitergegeben
Allerdings hat sich diese Preisentwicklung mittlerweile wieder abgeschwächt: Die Erzeugerpreise für Zucker sanken im Herbst 2024, im Juni 2025 lagen sie sogar schon um 40,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch die Importe von Kakaobohnen haben sich zuletzt gegenüber dem Vorjahr etwas verbilligt: Im September 2025 lagen die Importpreise 4,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
„Obwohl die Rohstoffpreise für Kakao seit einem Jahr stetig sinken, wird Schokolade im Supermarkt immer teurer“, kritisierte die Verbraucherzentrale Hamburg. „Diese drastischen Preiserhöhungen trifft vor allem Menschen, die nicht so viel Geld haben.“
Gummibärchen und Studentenfutter billiger
Besonders deutlich sind die Preissteigerungen von Schokolade im Vergleich zu den Verbraucherpreisen in Deutschland insgesamt: Während Schokolade im Oktober 2025 um 21,8 Prozent teurer wurde, stiegen die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um 2,3 Prozent, die Preise für Nahrungsmittel legten um 1,3 Prozent zu.
Immerhin: Wer ohne Schokolade backt und nascht, kommt günstiger weg. So waren im Oktober Gummibärchen, Kaugummis und Ähnliches 2,8 Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Auch die Preise für Studentenfutter und Erdnüsse haben um 3,2 Prozent nachgegeben. Gesünder wird es zudem, wenn Äpfel auf dem bunten Teller landen: Die von Natur aus süßen Früchte waren nur 0,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
